Heimat 27. Dezember 2009

Ein Versuch — Höhenangst in Selbstherapie

Seit ich denken kann, leide ich eigentlich an Höhenangst. Warum weiß ich nicht, es gab eigentlich kein einschneidendes Erlebnis in meiner Kindkeit. Aber ich hab auch nicht immer gleich viel Angst, die schlimmsten Bereiche sind Leitern, Türme, Baugerüste, freie Treppen und alles was wackelt.

Der 2007 erbaute Altenbergturm

Der 2007 erbaute Altenbergturm

Jetzt könnte man denken – der hat ja immer Angst. Aber es gibt Ausnahmen: darunter fallen zum Beispiel Berge. Auf Bergen hab ich komischerweise keine Höhenangst, Seilbahnen und Gondelbahnen. Ich darf nur nicht daran denken, was passiert, wenn das Dings jetzt stehen bleibt. Fernsehtürme oder auch der MainTOWER gehen auch,  aber nur, wenn es einen Lift gibt. Kurz gesagt: eigentlich habe ich mehr eine Treppenangst sobalds mehr als 3-4 Stockwerke werden. Ich kann einfach nicht runterschauen und denken, dass ich ja noch viel höher muss und vor allem: nachher muss ich ja alles wieder runter, und runter ist ja noch viel schlimmer.

Trotzdem wollte ich gestern mit Nicky auf den Altenbergturm bei Sulzbach-Laufen. Ich war ihr nämlich noch einen Turm schuldig, nachdem ich im Herbst unter keinen Umständen mit auf den Turm der Rothenburger Stadtmauer hoch wollte, obwohl wir ja eigentlich schon fast ganz oben waren.

Geschafft hab ich die fast 40 Meter gestern aber auch nicht. Wir waren etwa 20-25 Meter hoch. Aber dann konnt ich mehr mehr, die Gitterstufen, durch die man nach unten gesehen hat und die vielen Besucher, die den Turm richtig ins Schwingen brachten, da wollt ich einfach nicht mehr weiter. Außerdem war alles so frei, ich dachte der Turm sei geschlossener und ich müsste nur ganz oben sehen, wie hoch ich jetzt eigentlich bin. Erstaunlicherweise fiel das Runter aber total leicht und wir waren ruck-zuck wieder unten auf sicherem Boden.

Trotzdem war ich ein bisschen stolz auf mich, dass ichs überhaupt soweit geschafft hab 😉 Vielleicht schaff ichs dann ja nächstes Mal ganz hoch. Ich muss da unbedingt noch hoch, um ein 360° Grad-Foto zu machen. Daheim hab ich dann übrigens noch erfahren, dass mein Opa und Papa es auch nicht bis auf die Aussichtsplattform 600 Meter über dem Meeresspiegel geschafft haben. Dann weiß ich jetzt ja, woher ich die Höhenangst habe…


Dieser Artikel wurde am 27. Dezember 2009 um 19:25 Uhr von mahrko veröffentlicht.
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