Eine erfreuliche Nachricht für Bahnfahrer. Die Deutsche Bahn hat Anfang Juni bekannt gegeben, dass nun weitere Strecken mit der Technik ausgestattet wurden, um via Hotspot im ICE im Internet surfen zu können. Damit wurde nun endlich das seit 2005 bestehende Netz erweitert. Die neuen Abschnitte habe ich in der Karte gelb markiert.
Achtung: Dieser Beitrag spiegelt den Stand im Juni 2013 wieder. Inzwischen funktioniert das WLAN im ICE auf andere Art und Weise.
Neu hinzugekommene Strecken und Streckenkarte
- Berlin – Hamburg
- Berlin – Wolfsburg – Hannover – Dortmund
- Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – Ingolstadt – München
- Würzburg – Fulda
- Hildesheim – Wolfsburg
- Freiburg – Basel
Mit den ersten drei Strecken wurden nach langer Zeit, in der nichts passierte, zum Juni 2013 die restlichen Hauptmagistralen ausgebaut. Insbesondere Hamburger und Ruhrpottler, die öfters mal in die Hauptstadt müssen dürfen sich freuen! Mit dem Stück von Fulda nach Würzburg wurde zudem eine Lücke geschlossen. Somit kann man durchgehend von Hamburg bis München surfen, vorausgesetzt euer Zug fährt über Ingolstadt, die Strecke über Augsburg fehlt noch. Darüber hinaus wurde die Spange Hildesheim – Wolfsburg ausgebaut. Dadurch kann man nun durchgehend von Berlin bis Frankfurt surfen. Als kleiner Bonus kam noch die Strecke Freiburg – Basel dazu.
Funktioniert WLAN in allen ICE?
Natürlich funktioniert das Ganze nur, wenn Euer ICE ebenfalls mit der entsprechenden Technik ausgestattet ist. Inzwischen zeigt die Reiseauskunft auf bahn.de an, ob ein Zug über WLAN verfügt oder nicht. Ansonsten seht ihr dies spätestens beim Einstieg. Im Einstiegsbereich sollten große pinke Hinweisschilder von der Telekom hängen. Momentan sind 90 von 255 ICE-Zügen mit der Technik ausgestattet, bis Jahresende sollen es aber 180 sein. In IC hat man weiterhin Pech – im Railjet und TGV (auf deutschen Streckenabschnitten) ebenfalls.
Kosten für den mobilen Hotspot
Leider ist das Vergnügen in Deutschland – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – nicht kostenlos. Die Bahn und Telekom denken momentan auch nicht darüber nach, den Internetzugang kostenlos anzubieten, nur auf das Reiseportal bahn.de kann man kostenfrei zugreifen. Tariflich sind die fahrenden Hotspots den stationären gleichgestellt.
Betrieben werden die Hotspots im ICE wie schon geschrieben von der Deutschen Telekom. Es gibt Tagespässe für 4,95 Euro, Monatspässe für 34,95 Euro oder 600 Minuten, die nach dem ersten Login 30 Tage gültig sind, für 19,95 Euro. Ansonsten gibt es noch den Minutenpreis, hier fallen 9 Cent pro Minute an; empfiehlt sich also nur bei sehr kurzem Gebrauch. Weitere Details erhält man unter hotspot.de.
Wenn man Telekom-Kunde ist – egal ob Festnetz oder Mobilfunk – dann sollte man seinen Vertrag vor Abfahrt genau überprüfen, in den größeren Tarifen ist die Hotspot-Flatrate oft schon inbegriffen. Ist man selbst kein Telekom-Kunde, kann man ja auch mal in der Verwandtschaft nachfragen, es darf allerdings immer nur ein Gerät im WLAN eingeloggt sein.
Bonuswissen
Ab und zu kommt es vor, dass sich der Router im Zug aufgehängt hat und einen nicht mehr ins Netz lassen will. Dann hat man eigentlich nur eine Chance, indem man einen Zugbegleiter bittet, den Reset-Knopf zu drücken. Offiziell dürfen das die Bahn-Mitarbeiter aber gar nicht, denn eigentlich dürfen dies nur Telekom-Techniker – so wurde mir mal zugetragen. Ach und lasst den Twitteraccount der Bahn in Ruhe, die können von Berlin aus nämlich überhaupt nichts machen.
App-Empfehlung (Android / iOS)
Es ist immer schrecklich umständlich seine Logindaten auf dem Smartphone in die Maske einzugeben. Auf dem Tablet ist es ähnlich. Als Abhilfe empfehle ich Euch die Hotspot-App der Telekom (Android / Apple) zu installieren, in dieser muss man die Daten nur einmalig eingeben. Wenn man will, kann man die App so konfigurieren, dass sie sich automatisch einloggt. Aber aufgepasst, wie bereits erwähnt, darf immer nur ein Gerät eingeloggt sein.
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7 Kommentare
Was man DB und Telekom zugestehen muss: Es funktioniert von allen von mir getesteten Zug-WLANs am besten.
In Österreich (ÖBB und WESTbahn) ist es zwar gratis, aber dafür auch relativ schwach: Wenn der Zug voll ist, wird das WLAN sehr langsam. Außerdem gibt es auch immer wieder lästige Funklöcher.
In Großbritannien haben viele der (allesamt privaten) Bahngesellschaften WLAN in den Fernverkehrszügen, allerdings muss es meistens auch bezahlt werden. Und während man bei der DB einen Zugang kaufen kann, der dann überall gilt (nicht nur in den Zügen, sondern auch an Hotspots an Bahnhöfen und anderswo), muss man bei den zersplitterten britischen Bahnen für jede Bahnfirma einen eigenen Zugang kaufen. Wer auf dem Weg durch das Land 2x umsteigt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit 3 verschiedenen Firmen unterwegs. Die Preise sind je nach Firma verschieden, zB 4,95 GBP pro Stunde oder 9,95 GBP pro Tag bei East Coast Trains, bei anderen war es billiger, manche Firmen bieten auch Wochen- und Monatszugänge an. Hat funktioniert, war aber teuer.
Beim Thalys ist es in manchen Fahrkarten inkludiert, wenn es nicht inkludiert ist kostet es 6,50€ pro Stunde oder 13€ für längere Fahrten. Funktioniert hat es bei meiner Fahrt aber für dieses Geld zu schlecht, nämlich ähnlich wie bei den ÖBB (wo es aber gratis ist).
Beim ICE hatte ich dann von Köln bis München eine ganz stabile und schnelle Verbindung, obwohl der Zug ab Frankfurt zu ca. 100% ausgelastet war. Das war mir die 4,95€ auf jeden Fall wert.
Wow – besten Dank für die ausführliche Ergänzung 🙂
[…] weiterer nur kurzer Hinweis: Marco zeigt euch die “Bahnstrecken mit WLAN-Hotspot im ICE” – also inklusive des jetzige Neuausbaus. Lohnt natürlich für alle die, die eine […]
Das sind wirklich sehr ausführliche und nützliche Informationen. Besten Dank dafür. Sofern man einen ICE mit entsprechender Technik erwischt und dann während der Fahrt alles reibungslos funktioniert, wäre ich auch durchaus bereit bei längeren Fahrten den Tagespass für 4,95 Euro zu erwerben. Über das Handy kann ich zwar eh aufgrund des Mobilfunkvertrages ins Internet gehen, aber gerade bei längeren Reisen ist das Surfen im Internet über den Laptop doch deutlich angenehmer.
Super finde ich auch die Info, dass einem in der Reiseauskunft inzwischen angezeigt wird, ob ein Zug über WLAN verfügt. Das war mir bislang nicht bekannt.
Trotz des WLAN Ausbaus der Deutschen Bahn ist es dennoch schade, dass wir nicht so einen Service wie in anderen Ländern genießen können. Daniels Ausführungen zu WLAN in ausländischen Zügen kann ich um meine durchweg positiven Erfahrungen in Norwegen ergänzen. Dort musste ich mich einfach vor der Fahrt online bei der NSB registrieren und schon konnte ich auf allen Fahrten kostenlos das WLAN nutzen. Dieses wurde auch nicht durch ein hohes Fahrgastaufkommen langsamer. Auch an Funklöcher kann ich mich nicht erinnern – und das bei der ländlichen Gegend 🙂 Bislang habe ich zwar keinen Vergleich zu dem WLAN der Telekom in der DB, muss aber sagen, dass ich von dem kostenlosen und einwandfrei funktionierenden WLAN in den Zügen der NSB in Norwegen schlichtweg begeistert bin.
Als kleines Add-on: Auch während des Fluges mit Norwegian konnte man in den Genuss eines kostenlosen WLAN kommen – bislang allerdigs noch nicht in allen Flugzeugen der Airline verfügbar.
Es scheint, als könne Norwegen als Art Vorreiter angesehen werden 🙂
Ist es wirklich zwischen München und Hamburg möglich? Ich habe bei den gesamten Zugverbindungen eines Tages zwischen M und HH KEINEN einzigen Zug gefunden, der unter Bemerkungen WLAN aufgeführt hat. Auch die Hotlinemitarbeiterin der Bahn hat keinen gefunden. Sie meinte, es gäbe noch keine durchgehende Verbindung. Ich müsste von München über Stuttgart nach Frankfurt fahren und von dort aus nach Hamburg.
Also sorry wenn ich die naive Euphorie hier bremsen muss.
Ich fahre 2 mal die Woche mit dem ICE von München nach Wolfsburg.
Meine Erfahrung:
Telekom WLAN + Deutsche Bahn WLAN ICEs = Unzuverlässig^10
Ich muss mich als Geschäftsreisender auf die Verfügbarkeit und Funktion verlassen können.
Wenn allerdings Züge mit dem WLAN Zeichen ausgestattet sind und das WLAN funktioniert nicht, ist das ein riesen großer Mist!!
Da kann die Deutsche Bahn oder solche Blogs wie dieser hier, noch so viel über die „toll“ ausgebauten Strecken schreiben. Ohne meinen UMTS Stick wäre ich verloren bzw. könnte dann auch mit dem Auto oder Flugzeug rangieren. Arbeiten so gut wie unmöglich.
Meine Erfahrung:
– WLAN vorhanden oder nicht -> Roulettespiel
– Wenn WLAN Zeichen vorhanden, dann funktioniert meistens der Zugriff auf die Startseite ga nicht oder bei viel Glück nach dem 10ten Zugriff auf eine Webseite. Der Login Prozess funktioniert bei wegbrechendem Netz auch nicht, hat man teilweise lustige Effekte im Bestellprozess. Da ist man so schon mal schnell 30 Minuten beschäfftigt, nur mal eine Verbindung zum Router herzustellen..also ganz Telekom anno 2005 like.
-Die Verbindung ist i.d.R. nur in den Ballungsgebieten gut. Zwischen Ulm und Stuttgart (gerade bei Geisligen) geht ca. 30 Minuten gar nichts, auch mit meinem UMTS Stick nicht). Da fahren nur alle südlichen ICEs durch, muss man aber keinen Mast aufstellen..*ironie ende*
-Ein Verbindungsabbruch in jedem!! Tunnel ist garantiert, zwischen Frankfurt und Wolfsburg kommen verdammt viele Tunnel! Technisch eigentlich kein Problem, da spart man wieder an der falschen Stelle.
Fazit:
Alles in allem ist der UMTS Ausbau an den Bahnstrecken noch überhaupt nicht befriedigend. Um Hamburg herum (Richtung Kophenhagen, Bremen, Berlin) ist er gefühlt so gar nicht vorhanden.
Die Kosten sind unverhältnismäßig hoch (würde die Zugstrecke speziell mit UMTS Masten und WLAN Routern ausgebaut werden und würde es auch zuverlässig funktionieren, wären die Kosten gerechtfertigt). Zum Vergleich, ich bezahle 12,99€ für eine D1 Congstar Monatsflat, bei dem Hotspot 39,99€!!! Mehr als für mein DSL Zuhause, nur bei schlechter Verfügbarkeit.
Mein Tipp: Niemals die Tagesflat kaufen, da kann man die 4,99€ auch gleich einem Bettler schenken. Wenn überhaupt kaufe mir nur noch die 100 Minuten für unglaublich teure 19,99€!!!!, da wird aber wenigstens Minutengenau abgerechnet.
P.S.: Ich bin zwar kein Fan von Handymasten bzw. deren Strahlung, wir leben ja aber nicht mehr im technischen Mittelalter und man kann mit z.B. Richtfunkantennen die Strahlung gezielter ausrichten (wie in jedem stink normalen UBahn Tunnel schon seit jahren vorhanden). Vielleicht sollte die Bahn auch einfach den Anbieter wechseln, schließlich gibt es uim Hotspot Sektor genügend andere, zuverlässige Anbieter.
Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen: Auf der ICE Fahrt München – Hamburg – München fliegt man ununterbrochen aus dem Internet: Entweder, weil das WLAN Netz im ICE überlastet ist oder weil das WLAN Netz des ICEs selbst keine Internetverbindung hat (meist dann, wenn auch mein Tablet über Mobilfunk auch keine hat).
Deutsche Bahn / Telekom: So kann man auf keinen Fall arbeiten!!! Unbrauchbar. Setzen. 6.