Bei TripAdvisor habe ich für jeden meiner Stopps die Top 30 Sehenswürdigkeiten – sofern es überhaupt so viele gab – überflogen. Aber wirklich nur überflogen. Was es ist, die ersten 3 Fotos und dann nach dem Tinder-Prinzip weggewischt oder geherzt.
Erst vor Ort oder auf der Fahrt in die jeweilige Stadt hab ich dann wetterabhängig nochmal genauer reingeschaut. Pflichtstopps festgelegt und aussortiert. Als ich dann am zweiten Nachmittag in Helsinki saß und keine Lust auf Trubel in der Stadt hatte, hab ich reingeschaut und gesehen, dass ich ja noch das Freilichtmuseum etwas außerhalb auf meiner Liste hatte. Nach kurzer Kontrolle der Öffnungszeiten bin ich kurz darauf mit dem Bus hingefahren.
Das Freilichtmuseum liegt, wie bereits erwähnt, auf der Insel Seurasaari, die aber mit einer Brücke mit dem Festland verbunden ist. Gleich am Eingang findet man das Ticketoffice. Ein Erwachsener kostet 9 Euro. Nicht ganz billig. Aber ich sah auch einiges dafür in den rund drei Stunden, in den ich dort war. Das finnische Freilichtmuseum war übrigens schon mein zweites im Nordischen. Vor rund sieben Jahren war ich nämlich mal im Stockholmer Freilichtmuseum Skansen.
Wem das zu teuer ist, der kann trotzdem hinfahren. Um die Häuser von außen anzuschauen, muss man nämlich nichts bezahlen. Die Insel ist öffentlich zugänglich. Nur wer in die Häuser rein will, der muss einen Sticker an seinen T-Shirt vorweisen können. Ansonsten gibt es auf Seurasaari noch ein größeres Restaurant und eine Badeanstalt am Strand. Letztere hatte bei mir leider zu.
Die ungefähr 35 Häuser und Hütten sind nach Zeitepoche und ursprünglichen Standort gegliedert. Wie das halt so üblich ist in Freilichtmuseen. Interessant fand ich die Entwicklung von der ganz einfachen Einzimmer-Fischerhütte hin zum noblen Herrenhaus mit 15 Räumen innerhalb von rund 200 Jahren.
Im Innern stehen Guides für Fragen zur Verfügung. Ein schönes Detail ist, dass sie zu ihrer Zeitepoche passend gekleidet sind. Die meisten Räume sind mit entsprechendem Inventar liebevoll eingerichtet.
Lustiges Detail am Rande. Die Erklärtafeln sind mit Finnisch, Schwedisch und Englisch immer dreisprachig gestaltet. Die Hinweise, dass man nicht alle Gegenstände berühren soll hingegen viersprachig! Da kommt noch Deutsch hinzu. Warum das wohl so ist…
Im hinteren Bereich des Museums unbedingt einmal die Route des Rundwegs verlassen, denn das Ufer an der Westseite wartet mit schroffen Felsen, Meerblick und tollen Waldwegen auf euch.
Unter der Woche musste ich mir die Natur hier auch nur mit ein paar wenigen Joggern teilen. Keine Kreuzfahrttouristen weit und breit! Dafür haben die mit ihren fünfstündigen Landgängen nämlich keine Zeit.
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2 Kommentare
Ganz grundsätzlich: Danke für die Arbeit!
Das Blog ist einfach perfekt, um sich ein Land auszusuchen 😉
Bisher sind die Lofoten mein Favorit.
Hey Michael,
das freut mich zu hören. Ich denke dir würde Kajak fahren auf dem Fjord bestimmt große Freude bereiten… 😉
Das wurde mir auch empfohlen, habe ich aber aufgrund des Wetters sein lassen.
Liebe Grüße
Marco