Nachdem ich beim Stuttgarter Barcamp über eine Woche gebraucht hab, bis mein Blogeintrag online ging, hatte ich vergangene Woche groß angekündigt bereits auf der Heimfahrt im Zug bloggen zu wollen. Daraus wurde natürlich wieder nichts, doch dazu später mehr. Ich will ja von vorne anfangen…
Los ging es am Freitagmittag, ab Crailsheim führte mich die Bahnanreise mit Umstieg in Nürnberg direkt nach Jena Paradies. Einziger Unterwegshalt auf den 350 Kilometern war Ansbach, von Nürnberg nach Jena ging es Nonstop. In Jena angekommen, nahm ich die Straßenbahn zum gebuchten Hotel am Stadion, in weniger als 5 Minuten war ich am Ziel. Zusammen mit @mikebuchner trudelte ich an der Rezeption ein. Das Hotel war etwas einfacher eingerichtet, aber sauber. Nur die Dusche war etwas eng, aber geschlafen hab ich gut, das ist ja die Hauptsache.
Nach kurzer Zeit auf dem Zimmer ging es auch schon wieder los Richtung Innenstadt. Vor der Party am Vorabend stand noch das Schnitzelessen auf dem Plan. @SteveRueck führte eine kleine Truppe, aber ohne @HubertMayer, denn der saß noch im Zug, ins Schnitzelparadies direkt in der Innenstadt. Das war das Schöne an Jena, alle Wege waren kurz. Für mich gab’s ganz klassisch Schnitzel Wiener Art mit Pommes. Dazu noch ein Salat und zwei Bier. Die Portion war genau richtig und lecker war das Essen auch. Wenn mich das Schwarzbier nur nicht so unheimlich müde gemacht hätte!
Unmittelbar im Anschluss zog unsere kleine Gruppe weiter Richtung Markplatz ins Markt 11, im Beinamen noch Kaffeerösterei genannt, aber wir tranken alle Bier oder Wein. Vom Stil und der Art her hat es mich ein wenig an der St. Oberholz in Berlin erinnert, nur die Macbook-Dichte war in Erfurt peinlich, peinlich, natürlich meinte ich Jena etwas niedriger. Da ich mir die Teilnehmerlisten auf Barcamps vorab meist nicht so genau anschaue, war ich etwas überrascht, dass doch recht viele Leute da waren, die ich noch nicht kannte. Es entwickelte sich aber ein netter Abend, müdigkeitsbedingt trat ich die Fahrt ins Hotel bereits gegen Mitternacht an, das hat dann genau gepasst mit der letzten Straßenbahn.
Für Samstagmorgen hatte ich mich ab 9.30 Uhr zum Dienst am Empfang gemeldet – dumm nur, dass ich verschlafen hatte. Das Frühstück im Hotel musste nun ausfallen, aber ich war noch 10 Minuten vor Dienstbeginn in der Villa am Paradies. Diese liegt direkt am ICE-Bahnhof, also eigentlich perfekt, wenn die Bahn am Sonntag nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Der Andrang am Empfang hielt sich leider etwas in Grenzen, sodass ich nebenher frühstücken konnte. Wir hatten beim Barcamp Mitteldeutschland nämlich eine ziemlich hohe NoShow-Rate. Also Leute, die sich zwar angemeldet hatten, aber dann nicht aufgetaucht sind. Über das Problem hat sich @tmmd in seinem Blog ausgelassen. Die Diskussion, die dort entstanden ist, ist ebenfalls lesenswert. Ganz so weit wie er – nämlich zu einer Blackliste – möchte ich aber nicht gehen.
Rechtzeitig zur Sessionplanung war mein Dienst dann zu Ende und ich konnte bei der Vorstellung der Sessions zugucken. Wer will, der kann den Timetabler online einsehen.
Am Samstag war ich in der #exploreCanada-Session von @snoopsmaus, in der Social Media Session (und Diskussionsrunde) von @mikebuchner, in der Couchsurfing-Session von Matthias Klausing und in @Pingu’s Session zu seinen Expeditionen zum Mount Everest. Zu Romy’s Session empfehlt es sich ihre Blogbeiträge zu lesen, denn den Inhalt ihrer Bloggertour wiederzugeben, würde hier den Rahmen sprengen. Nur soviel vielleicht: Indian Summer in Kanada – ich war schon ein bisschen neidisch…. 😉
In mittleren beiden wurden großteils Erfahrungen ausgetauscht und Pingu führte uns schließlich auch wieder Bilder und sogar noch ein Video vor. Die Bilder waren nicht weniger beeindruckend als die am Morgen! Der Film kann auf der Seite The Rest of the Everest angesehen werden.
Am Abend gab es dann noch eine Überraschung für die Barcamp-Teilnehmer. Das Orga-Team hatte eine Straßenbahnrundfahrt für uns gebucht. Mit Barwagen und thüringischem Liedgut zuckelten wir eine Stunde durch Jena. Gelungene Überraschung und wohl bei allen Mitfahrern gut angekommen. Unmittelbar danach ging es gemeinsam in ein eigenes für uns reserviertes Lokal namens Theatercafé. Zu essen gab es Thüringer Bratwurst, Bratkartoffeln mit Quark und Steaks. Echt lecker! Getränke waren ebenfalls über die Sponsoren gedeckt, ja selbst für Chips und Knabberzeugs wurde gesorgt. Gegen später gab es sogar noch eine Verlosung, für die man aber tagsüber Zettel zum Mitmachen hätte ausfüllen müssen, das ging irgendwie an mir vorüber. Hab ich eben nix gewonnen, aber nicht so schlimm.
Weiter ging es am Sonntag! Verschlafen hatte ich nicht, doch als ich feststellte, dass die Straßenbahn am Sonntag nur alle 30 Minuten fährt, da musst ich dann trotzdem ein wenig Hetzen. In letzter Sekunde erreichte ich die Haltestelle. In der Villa am Paradies angekommen zeigte sich, dass die Party am Vorabend nicht alle unbeschadet überstanden hatten. Es dauert ein wenig bis der Großteil eintrudelte, sodass die Sessionplanung ein wenig nach hinten geschoben wurde.
Vor der Mittagspause gab es somit nur noch eine Runde, hier besuchte ich die Silicon Valley-Session von @RobertReiz. Er berichtete von seiner Erfahrung, die er in der Bay während seinem Jahr dort gesammelt hatte. Auch wenn ich jetzt nicht unbedingt auswandern will, war es doch recht interessant, insbesondere das absurde Kreditscore-System, das die Amis haben. Bilder und Blogbeiträge dazu in seinem Blog.
Zum Mittagessen gab’s Soljanka und Kürbiskernsuppe. Beides hab ich probiert, beides war lecker. Das Essen am Samstag natürlich auch, besonders die Kuchen haben es mir angetan. Also großes Lob an unseren Caterer!
Anschließend besuchte ich die foursquare-Session von Manu. In großer Runde diskutierten wir, warum wir diese Eincheckerei überhaupt machen. Es gab viele Ansatzpunkte, für manche sind es die Punkte, die man sammeln kann, für andere ist es eine Art Reisetagebuch und natürlich hilft es dabei, zufällig auf Freunde und Bekannte am selben Ort zu stoßen. Nicht vergessen darf man die Tipps, die auf Fourquare hinterlegt sind. Einigkeit herrschte jedoch darüber, dass man nicht jeden Checkin twittern muss. Insbesondere dann, wenn er nicht mal kommentiert wurde. Irgendwann nervt’s nämlich nur noch…
Danach verkrümelte ich mich für einen kleinen Mittagsschlaf ins Obergeschoss auf eine Couch, doch eine E-Mail von der Bahn ließ mich aufschrecken. Der Verspätungsalarm meldete nämlich, dass alle ICE-Verbindungen nach Nürnberg ersatzlos gestrichen wurden. Grund dafür waren Bauarbeiten irgendwo im Thüringer Wald. Zur Auswahl standen nun Verbindungen mit Schienenersatzverkehr und 4 Umstiegen oder mit 2 Stunden Fahrzeitverlängerung über Erfurt, Fulda und Würzburg.
Dadurch, dass nicht nur ich von der Streichung betroffen war, kam leider etwas Unruhe in das Barcamp und viele Teilnehmer brachen lieber etwas früher auf. So auch ich, ich hatte das Glück, dass @Pingu mich und @HubertMayer im Auto mitnehmen konnte. Ich hätte am Samstag vielleicht nicht leichtfertig twittern dürfen, dass die Barcamp-Location so perfekt am ICE-Bahnhof liegt.
Durch das Bahnchaos zwar ein Barcamp ohne richtige Abschlusssession, alles in allem trotzdem ein schönes und toll organisiertes Barcamp! Mein Dank gilt also dem Orga-Team und natürlich unseren Sponsoren!
Barcamp-Fotos:
Meine Fotos findet ihr auf flickr, Facebook und Google+. Ich hab sie wieder unter CC-BY-SA-3.0-Lizenz gestellt. Gerne dürft ihr die Fotos auch als Profilbild oder Avatar verwenden, in diesem Fall entbinde ich auch von der Namensnennung.
Unsere Sponsoren:
Besten Dank an Steve, der die Sponsoren so schön aufgelistet hat! Ganz am Ende seines Blogbetrags findet ihr übrigens auch noch zwei kleine Impressionsvideos vom Barcamp.
Weitere Blogartikel findet man über die mixxt-Seite.
Ein Kommentar
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