Eisenbahnreise 11. August 2018

Tag 6 & 7 der Tour Baltica: Zwei Tage in Tallinn – die Stadt der tausend Türme!

Dritte und letzte Station im Baltikum war Tallinn, Estlands Hauptstadt. Die Hitze, die wir eigentlich in Polen hinter uns lassen wollten, hatte uns wieder eingeholt. 32 Grad am 60. Breitengrad. Normalerweise klettert das Thermometer hier im Sommer gerade mal auf 25 Grad.

Auch am 60. Breitengrad kann die Sonne ordentlich scheinen.

Auch am 60. Breitengrad kann die Sonne ordentlich scheinen.

Nun aber über 30. Da lässt man dann sein Sightseeingprogramm schon ein bisschen langsamer angehen und macht besser einen Mittagsschlaf wie im Süden. Unsere Ankunft in Tallinn am Mittwoch war gegen 12 Uhr. Eigentlich wollten wir dann unser Gepäck in eines der Schließfächer am Busbahnhof einschließen. Jedoch waren leider alle belegt. So sind wir dann doch zunächst einmal zum Hotel gefahren.

In Tallinns Altstadt lohnte es sich jede Straße und Gasse zu erkunden.

In Tallinns Altstadt lohnte es sich jede Straße und Gasse zu erkunden.

Nach kurzer Kofferabgabe ging es dann wieder zurück in die Stadt. Den ersten Tag erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust. Viel falsch machen kann man nicht. Die Altstadt hat eine perfekte Größe um alles zu Fuß zu erreichen. Weil wir wussten, dass die FreeTour hauptsächlich durch die obere Altstadt führt, haben wir uns am ersten Nachmittag eher auf den unteren Teil konzentriert.

Mal verwinkelte Gässchen...

Mal verwinkelte Gässchen…

... mal breitere Straßen.

… mal breitere Straßen.

Als Ersatz für das Nicht-Eisenbahn-Fahren in Estland haben wir abends dann wenigstens in einem stillgelegten Speisewagen gegessen. Das Restaurant heißt PEATUS – oder übersetzt „Haltestelle“. Man findet es unweit des Baltischen Bahnhofs. Hier wurde die letzten Jahre ein ganzes Viertel auf Hipsterplace getrimmt. Bisher ist auch noch nicht ganz so mit Touristen überlaufen. Das Essen war gut, nur das Bier für 5 Euro hatte schon fast skandinavisches Preisniveau.

Zwei alte Eisenbahnwaggons russischer Bauart und ein Sonnensegel, das ist das PEATUS.

Zwei alte Eisenbahnwaggons russischer Bauart und ein Sonnensegel, das ist das PEATUS.

Sitzen tut man auf alten Eisenbahnbänken.

Sitzen tut man auf alten Eisenbahnbänken.

In die früheren Fabrikhallen des Viertels zogen zahlreiche Cafés und Restaurants ein. In einem alten Lokschuppen am Hauptbahnhof ein größeres Einkaufszentrum, das auch Coworking-Spaces anbietet. Alles in allem ein Viertel, in dem man es gut aushalten kann. Den Tag hingegen ließen wir ziemlich ruhig bei einem Supermarktbier auf dem Hotelbalkon mit Meeresblick ausklingen.

Die Skyline von Tallinn: links der neuere Teil, in der Mitte die Altstadt.

Die Skyline von Tallinn: links der neuere Teil, in der Mitte die Altstadt.

Unsere FreeTour-Gruppe mit Guide Kadri.

Unsere FreeTour-Gruppe mit Guide Kadri.

Am zweiten Tag stand dann unsere FreeTour an. In Tallinn hat man eine große Auswahl zwischen verschiedenen Anbietern und Uhrzeiten. Wir entschieden uns für die Altstadt-Tour um 11:30 Uhr von EstAdventures. Unsere Guide Kadri war mit richtig viel Herzblut bei der Sache und gab sich große Mühe. Hat Spaß gemacht ihr zuzuhören!

Schon von weitem sichtbar ist die orthodoxe Kathedrale.

Schon von weitem sichtbar ist die orthodoxe Kathedrale.

Mit der Gruppe ging es also hoch zur oberen Altstadt. Gleich neben Orthodoxen Kathedrale steht das Parlamentsgebäude. Ein bisschen versteckt liegt der Garten des dänischen Königs hinter der Stadtmauer und ein paar Meter weiter stehen noch zwei Kirchen und unzählige Botschaften.

Etwas versteckter hingegen der Garten des dänischen Königs.

Etwas versteckter hingegen der Garten des dänischen Königs.

Am Ende des Bergausläufers geht es dann dicht gedrängt zu. Alle wollen von der Aussichtsplattform auf die Stadt runtergucken. Und mit alle meine ich hauptsächlich Kreuzfahrttagestouristen, die am Vormittag hordenweise durch Tallinns Altstadt geschleppt werden.

Egal wo man ein Foto macht, man hat in Tallinn immer mindestens drei Türme mit drauf.

Egal wo man ein Foto macht, man hat in Tallinn immer mindestens drei Türme mit drauf.

Unser Hotel mit dem Charme einer Mischung aus Atombunker, Kreuzfahrtschiff und Krankenhaus.

Unser Hotel mit dem Charme einer Mischung aus Atombunker, Kreuzfahrtschiff und Krankenhaus.

Als uns der Trubel in der Stadt zu viel wurde, fuhren wir mit dem Bus wieder raus aus der Stadt zu unserem Hotel. Untergekommen waren wir im „Parita Spa Hotel“ – ein riesengroßer Sowjetbunker. Er wurde anlässlich der Olympischen Spiele 1980 an der Küste gebaut. Tallinn war zu UdSSR-Zeiten und den Spielen in Moskau nämlich der Austragungsort für die Regatta-Wettkämpfe.

Die Straßenbahnen auf der Linie 3 sahen alle so schnuckelig aus.

Die Straßenbahnen auf der Linie 3 sahen alle so schnuckelig aus.

Bus und Tram fahren in Tallinn ist super easy. Man besorgt sich an einem Kiosk für 2 Euro Pfand eine Tallinn-Card und lädt diese dann auf. Eine Einzelfahrt würde 1,10 Euro kosten, aber ein Tagesticket bekommt schon für 3 Euro. Das 3-Tages-Ticket gar für einen Fünfer. Wer hingegen bar beim Busfahrer bezahlen will, der muss 2 Euro pro Fahrt löhnen.

In den Bus einsteigen, Karte dran halten. Piepsen abwarten. Fertig.

In den Bus einsteigen, Karte dran halten. Piepsen abwarten. Fertig.

Ein weiteres Highlight besuchten wir am zweiten Tag nach dem Abendessen. Gleich um die Ecke unseres Mexikaners lag der Kadriorg-Park mit seinem Schloss. Im Schloss selbst ist wohl noch ein Kunstmuseum, aber dafür waren wir zu spät dran, wir genossen einfach nur den toll gestalteten Park mit all seinen Springbrunnen.

Abends im fast menschenleeren Kadriorg-Schlossgarten.

Abends im fast menschenleeren Kadriorg-Schlossgarten.

Und hier noch ein paar weitere Fotos, die nicht mehr so wirklich zwischen die Textabsätze passen wollten.

Die Stadtmauer und ein mächtiger Turm auf der westlichen Seite der Altstadt.

Die Stadtmauer und ein mächtiger Turm auf der westlichen Seite der Altstadt.

Der Parlamentspalast auf dem Domberg.

Der Parlamentspalast auf dem Domberg.

Im Zentrum der Altstadt das Rathaus und der hier nicht zu sehende Marktplatz.

Im Zentrum der Altstadt das Rathaus und der hier nicht zu sehende Marktplatz.

Dieses lange Bein markiert die "Long Leg Street" - eine Straße, die die Pferdefuhrwerke auf den Domberg nahmen.

Dieses lange Bein markiert die „Long Leg Street“ – eine Straße, die die Pferdefuhrwerke auf den Domberg nahmen.

Nach unserem Aufenthalt in Tallinn ging es dann für mich alleine weiter auf der Tour Baltica. Die nächste Station war die Millionenmetropole St. Petersburg.

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Dieser Artikel wurde am 11. August 2018 um 22:13 Uhr von mahrko veröffentlicht.
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