Vietnam-Reise 11. Januar 2018

Legacy Cruise – eine Nacht in der Halong Bay auf dem Boot

Unser Schiff und Beiboot in der Halong Bay

Nach den langweiligen Tagen im Hotel endlich wieder eine Etappe auf meiner Reise mit ordentlichem Programm und unter Leuten! Ich hatte einen 2D1N-Ausflug (2 Day, 1 Night) auf der Legacy Cruise in der Halong Bay gebucht. Gezahlt habe ich dafür rund 145 Euro. Damit war es wohl meine teuerste Nacht in Vietnam, aber es war auch das komplette Essen und Programm inklusive. Nur die Getränke – zu anständigen Preisen – gingen extra.

Der Blick von Ti-Top-Island auf die Schiffe in der Bucht.

Der Blick von Ti-Top-Island auf die Schiffe in der Bucht.

Anders als die meisten anderen auf meinem Boot hatte ich das Schiff ganz normal über Hotels.com wie ein Hotel gebucht und nicht in Hanoi in einem Reisebüro. Per E-Mail wurde ich vorab gebeten ein Foto vom Pass und des Visas zu mailen. Das Vorzeigen des Reisepasses beim Hotelcheckin ist hier in Vietnam nämlich ein sehr wichtiger Vorgang. Da werden sehr gewissenhaft das Foto und die Gültigkeitsdauer des Visums kontrolliert. Im Süden des Landes wurde er dann auch einbehalten bis zum Checkout. Außerdem wurde angefragt, ob man mich in Hanoi einsammeln soll und ob ich beim Essen besondere Wünsche hätte.

Mein Blick aus dem Fenster.

Mein Blick aus dem Fenster.

Jedenfalls bekam ich wenig später noch die Info gemailt, dass ich am Samstag zwischen 12:00 und 12:15 Uhr an Gate 26 des neuen Hafens eingesammelt werde. Der Taxifahrer hatte mich irgendwo rausgelassen und war sich auch nicht so 100% sicher. Wer jetzt große Schilder mit den Nummern drauf an den Gates erwartet, der liegt leider falsch. Lediglich der Namen des WLAN-Netzwerkes wies das korrekte Gate aus. ?

Meine Reisegruppe auf dem Sonnendeck.

Meine Reisegruppe auf dem Sonnendeck.

Letztendlich hat aber alles geklappt, ich habe zu meiner Gruppe gefunden und wurde mit einem kleinen Beiboot auf das im Hafenbecken ankernde Hauptschiff gefahren. Unser Schiff hatte Schlafplätze für knapp 30 Leute.

Mit wem bei solchen Ausflügen in einer Gruppe landet ist ja immer ein bisschen Glücksache. Aber das Glück war mal wieder auf meine Seite. Keine Rentnertruppe und keine rücksichtslosen Chinesen. Hauptsächlich bestand meine Gruppe aus Mädels aus Uruguay, Australien, Frankreich, Schweden, England. ??

Mein kleines Reich mit großem Fenster.

Mein kleines Reich mit großem Fenster.

Nach dem Betreten des Schiffes bekamen wir unsere Kabinen zugeteilt und kurz danach gab es auch schon Mittagessen. Wellengang gab es so gut wie keinen, es wurde also auch keiner seekrank.

Der erste Programmpunkt am Nachmittag nach der Fahrt raus in die Bucht, die wir auf dem Sonnendeck verbracht haben, war Ti-Top Island. Ein etwas überlaufener Aussichtspunkt auf einer der 2000 kleinen Inseln. Um Fotos zu machen war es auf der Plattform ganz oben aber trotzdem ganz nett. Das zweite Bild des Blogbeitrages stammt von dort.

Mit dem kleinen Beiboot ging es immer vom großen Schiff auf die kleinen Inseln.

Mit dem kleinen Beiboot ging es immer vom großen Schiff auf die kleinen Inseln.

Nach diesem Stopp fuhren wir nochmal etwa eine halbe Stunde mit dem großen Boot und stiegen dann um auf unser Beiboot und fuhren damit auch nochmal etwa so lange. Es ging in eine total abgelegene Bucht zum Kajakfahren.

Ohne Umkippen haben wir die Kajak-Tour gemeistert.

Ohne Umkippen haben wir die Kajak-Tour gemeistert.

Mussten wir uns anfangs die Buchten noch mit zig anderen Hoteldschunken teilen, so waren wir jetzt für uns ganz allein. Nur noch eine Handvoll Fischer und unsere kleine Gruppe. Immer zwei Leute passten in ein Kajak und so tat ich mich einfach mit Halina aus London zusammen. Padelerfahrung hatten wir beide keine, aber das Wasser war so ruhig, dass wir den Ausflug ohne zu kentern überstanden. ?

Absolute Stille.

Absolute Stille.

Der Ausflug mit dem Kajak war mit das schönste, was ich während meinen vier Wochen in Vietnam erlebt hab. So ruhig. So abgeschieden: nur Wasser, Berge, Vogelgezwitscher und die anderen Backpacker, die ebenfalls die Stille genossen. Ich weiß nicht mehr 100% genau, wie lang wir dort blieben, das ist das Problem, wenn man erst ein halbes Jahr später bloggt, aber ich weiß noch, dass die Mutigeren nach dem Kajak fahren sogar noch ein bisschen im ziemlich kalten Südchinesischen Meer gebadet haben.

Danach ging es mit dem Beiboot wieder zurück zum Schiff, wo die Crew schon das Abendessen für uns vorbereitet hatte. Den Sonnenuntergang gepaart mit ein bisschen Kitsch und kühlem Bier gab’s auf dem Sonnendeck. Abends haben wir dann sogar noch ein bisschen geangelt. Ja und dann ging’s gegen Mitternacht auch schon ins Bett. So ruhig wie es in der Schlafbucht war, musste sich auch keiner Sorgen machen in der Nacht seekrank zu werden.

Vom Beiboot aus haben wir in der Nacht noch geangelt. Oder es zumindest versucht.

Vom Beiboot aus haben wir in der Nacht noch geangelt. Oder es zumindest versucht.

Am frühen Morgen gab’s dann das nächste Naturschauspiel. Regen! Vom Bett aus durch das große Fenster wunderbar zu beobachten. Leider kommt diese tolle Stimmung auf dem Foto nicht wirklich rüber. Warum genau ich an diesem Tag bereits um 5:24 Uhr wach war, ich weiß es auch nicht mehr, aber das Aufnahmedatum des Fotos lügt nicht. Auf die richtige Zeitzone war die Kamera ja umgestellt.

Der Regen morgens zwischen 5 und 6 Uhr. <3

Der Regen morgens zwischen 5 und 6 Uhr. <3

Nach dem Frühstück war’s aber auch schon wieder heller und wir konnten zum letzten Ausflug starten. Auf einer kleinen Insel wurde uns alles über die Zucht und Verarbeitung zu Schmuck von Muschelperlen erzählt. Wer wollte konnte danach noch in einem Shop nach Herzenslust einkaufen. Genötigt etwas zu kaufen wurde aber keiner. Sehr angenehm und ganz anders als vielleicht in der Türkei.

Hier werden die Muscheln in speziellen Käfigen präpariert.

Hier werden die Muscheln in speziellen Käfigen präpariert.

Die Preise für einen Ohranhänger starteten bei rund 30 Dollar und gingen hoch bis zu 25.000 Dollar für irgendwelche XXL-Halsketten und Co. Aber man nahm auch in den abgelegensten Winkeln Vietnams Kreditkarten an. Und natürlich hatte man überall besten Handyempfang…

Jede Musche wurde von Hand bearbeitet und irgendwas einpflanzt.

Jede Musche wurde von Hand bearbeitet und irgendwas einpflanzt.

Auf der Rückfahrt ging’s dann noch an einem ganz berühmten Felsen vorbei, dieser ist auch auf dem vietnamesischen 200.000 Dong-Schein abgebildet. Am Hafen wurden wir gegen 11:00 Uhr entladen und anschließend mit einem Minibus in etwa 3-4 Stunden Fahrzeit in die Hauptstadt Hanoi gebracht.

Einmal der Geldschein...

Einmal der Geldschein…

Und das Original!

Und das Original!


Dieser Artikel wurde am 11. Januar 2018 um 12:02 Uhr von mahrko veröffentlicht.
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