Von Krakau im Süden Polens machte ich mich auf in die Hohe Tatra, ein bis zu 2650 Meter hohes Grenzgebirge, das Polen und die Slowakei voneinander trennt. Will man von Deutschland aus direkt hinfahren, so hat man ab Wiesbaden etwa 880 Kilometer vor sich. Für ein Wochenende zum Skifahren also leider ein bisschen weit. Aber für mich war ja sowieso mehr die Reise an sich das Ziel.
Ein Hotel hatte ich in der Nähe von Poprad gesucht. Zunächst im Skiort Tatranská Lomnika, dann in Stary Smokovec. Aber irgendwie hatte ich sorge, dass ich wie schon an Silvester 2015 und 2016 zwar wieder in den Bergen bin, es aber keinen Schnee hat in den rund 800 Meter hoch gelegenen Dörfern. Eine schneesichere Unterkunft musste her!
Beim Stöbern durch die Angebote bin ich dann auf das Sliezky-Dom-Hotel gestoßen. Die Lage! Megageil auf einer Hochebene, umgeben von lauter Zweitausendern! Rund sieben Kilometer abseits der Zivilisation. Ausschließlich erreichbar über eine hoteleigene Privatstraße mit dem Landrover-Shuttleservice und 1670 Meter hoch gelegen. Wer sich noch nicht ganz sicher ist – ja das Gebäude des ersten Fotos zeigt das Sliezky-Dom-Hotel.
Das erschien mir schneesicher genug im Januar! Und war es auch. Außer vielleicht einige unbezahlbare Resortanlagen in der Schweiz dürfte das von der Lage her ziemlich einmalig sein in Europa. Der Entschluss, dieses Hotel zu buchen, stand also schnell fest! ?
Die Zimmer sahen genau wie das Restaurant, Lobby und Spa-Bereich des Hotels auch nett aus und mit 85 Euro pro Nacht war die Unterkunft zwar nicht die günstigste auf meiner Reise, aber es dank seiner Lage auf jeden Fall wert!
Und was macht man da oben fragt ihr Euch vielleicht? Also ich hab hauptsächlich entspannt und relaxed. Nach den langen und fußkilometerreichen Tagen in Breslau und Krakau ohnehin genau das Richtige.
Am Hotel vorbei gibt es einen Wanderweg aus dem Tal über den Kamm des Gebirges. Ob man den im Winter auch komplett wandern kann weiß ich nicht, aber zumindest aus dem Tal bis zum Hotel kamen jeden Tag einige Sportler. Da konnte man als Hotelgast auch mal in beide Richtungen einige hundert Meter durch den Schnee stapfen.
Ansonsten gab es noch den Spa-Bereich des Hotels. Hier standen Sauna, Dampfbad und Whirlpool sowie eine Ruheraum mit bestem Bergpanorama zur Verfügung. Leider jedoch nur eine Stunde pro Tag, wer mehr wollte, musste 5 Euro pro Stunde bezahlen.
Ebenfalls gegen Bezahlung wurden Massagen angeboten. Hier gönnte ich mir 50 Minuten Ganzkörpermassage für 35 Euro. Kostenlos gab’s ansonsten noch Tischkicker, PlayStation und Billard im Gemeinschaftsraum des Hotels.
Beim Übernachtungspreis war das Frühstück mit drin, aber wo isst man denn in so einer abgelegenen Location zu Abend? Natürlich auch im Hotel. Hier wurde jeden Abend ein leckeres Buffet für 17 Euro angeboten. Dafür das alles hier hochgekarrt werden musste, hatten auch Getränke moderate Preise, ein Bier war für 2 Euro zu haben.
Mit zweimal All-You-Can-Eat-Buffet am Tag schafft man es dann auch problemlos ohne Mittagessen. Ansonsten konnte man mittags auch noch À la Card essen oder sich ins Tal chauffieren lassen.
Mir haben die zwei Tage da oben jedenfalls super gut gefallen. Unbewusst hatte ich zwei Nächte rum um Vollmond gebucht. Nachts aufwachen, aus dem Fenster gucken und die hellerleuchteten 2400 Meter hohen Felsen zu sehen? Unbezahlbar! ?
Ah und wenn ihr in der Hohen Tatra seid: probiert unbedingt Tatra-Tea! Ein Likör. Kein richtiger Tee. Es gibt verschiedene Geschmacksrichtungen und unterschiedliche Volumengehalte. Von 35% bis 72% – alles dabei! Aber letzterer brennt wirklich! Überlegt es Euch gut. ?
Die Weiterfahrt vom Hotel Richtung Bratislava erfolgt dann natürlich wieder mit der Bahn. Zunächst mit der Elektrischen Tatrabahn – eine Art Überlandstraßenbahn – direkt ab dem Talparkplatzes des Hotels, wo einen das Jeepshuttle rauslässt bis zum Städtchen Poprad und ab dort mit dem Schnellzug oder InterCity der ZSSK. Und wenn ihr mit der Slowakischen Eisenbahn fahrt: Steigt hungrig ein und nehmt im Speisewagen Platz. Laut @TraintracksEU sind es die besten Europas. Frisch gekochte Speisen und das für sehr kleines Geld.
PS: Dieser Blogpost ist nicht vom Hotel gesponsert. Wie immer alles selbst bezahlt.
3 Kommentare
Alles so modern! Ich ertappe mich beim Ressentiment, dass ich das von Polen („dem Osten“) so nicht erwartet hätte. Shame on me.
Das Hotel steht zwar in der Slowakei, aber in beiden Ländern ist extrem viel gebaut worden die letzten Jahre. Hatte auch in Serbien und Ungarn immer top Hotels. ??
Klingt wie eine attraktive (, günstigere?) Alternative zu Österreich oder Schweiz.