Die vierstündige Fährfahrt von Moskenes nach Bodø hatte ich ganz schön unterschätzt. Eigentlich dachte ich, dass ich während der Überfahrt am Laptop ein bisschen Bilder sortieren könne und die Blogposts zu den Lofoten fertig machen. Mit ein bisschen Glück würde ich sogar Internet haben, dachte ich vor der Fahrt noch…
Aber leider hatte ich bei ziemlich starkem Seegang damit zu kämpfen, nicht seekrank zu werden. Statt den Monitor zu fixieren, suchte ich mir also einen festen Punkt am Horizont und fixierte lieber den. Meist saß ich im Passagierdeck in einem der rosa Plüschsessel, denn nur die rosanen konnte man in der Neigung verstellen.
Von Zeit zu Zeit ging ich aber auch wieder raus auf das offene Deck am Heck des Schiffes, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Die Luft drin war nämlich nicht die Beste.
Warum mir die Überfahrt von den Lofoten nach Festland-Norwegen so Probleme bereitet hatte, weiß ich nicht. Bisher hat mir noch keine Schiffspassage Probleme bereitet. Nicht die sieben Stunden von Montenegro nach Italien und auch nicht die zwanzig Stunden von Italien nach Griechenland. Beide jedoch über das Mittelmeer.
Lag es am rauen Seegang oder doch daran, dass die norwegische Fähre viel kleiner war als die großen Pötte im Mittelmeer? Jedenfalls hatte sie genau die Größe, um sich perfekt mit jeder Welle von der Seite nach links und rechts zu neigen und mit jeder Welle von vorne hoch und runter.
Die letzte der vier Stunden Überfahrt ließ der Wellengang dann zum Glück etwas nach. Die letzten 20 der 96 Kilometer langen Passage führten aber auch durch eher geschützte Gewässer. Die Bodø vorgelagerten Schären verminderten den Wellengang. Dafür musste der Kapitän dann sehr aufpassen, genau den Kurs zu halten, um nicht auf Grund zu laufen..
Ankunft in Bodø war dann etwa 12 Minuten schneller als geplant. Ich konnte also wieder einen kleinen Bonus für meine Verspätungsstatistik sammeln. 🙂
Vom Hafen in Bodø war es dann nicht weit zu meiner Unterkunft. Eigentlich hatte ich geplant direkt am Abend mit dem Nachtzug nach Trondheim weiterzufahren. Aber diese Verbindung an einem Freitagabend war leider schon ausgebucht als ich vor 4 Wochen reservieren wollte. So buchte ich meine Fahrt dann erst am Samstagabend und zusätzlich noch eine Nacht in der Stadt. Auf den Lofoten konnte ich leider nicht noch eine Nacht verlängern. Meine Unterkunft war für diesen Zeitraum leider ausgebucht.
Auf den Lofoten habe ich zum Hafen in Moskenes einen Linienbus genommen. Der fährt zwar auch nicht so häufig, aber dafür ist er auf die Fähre abgestimmt. Dann hat es wieder gut gepasst. 10:25 Uhr war Abfahrt am Dorfplatz in Reine. 10 Minuten später waren wir schon in Moskenes und um 11:00 Uhr legte schließlich die Fähre ab.
Zunächst dachte ich, ich könnte die 4,5 Kilometer auch zu Fuß gehen – mit dem großem Rucksack. Aber beim Checken der Route sah ich, dass sie durch zwei Tunnel führte und dass es meist keinen Fußweg an der Seite gab. Daher wählte ich lieber den Bus. Gekostet hat die Busfahrt 4,30 Euro. Für die Überfahrt mit der Fähre fielen als Fußgänger rund 22 Euro an.
Zu Bodø nur ein Satz: die Hafenstadt ist wahnsinnig hässlich! Keine hübschen Holzhäuser mehr. Nur noch graue Betonbunker. Und es regnet ständig. Auf die Frage, wo es mir während meiner Rundreise am wenigsten gefallen hat, steht die Antwort nun wohl fest.
Nützliche Links
- Fährfahrplan Moskenes – Bodø
- 177nordland.no – Informationen zu den Busfahrplänen auf den Lofoten
- Meine Unterkunft: City Hotell Bodø
Statistik der Tour Baltica | Bus Reine – Moskenes und Fähre nach Bodø | Gesamte Tour: |
Kilometer: | 4,5 + 96 Kilometer | 6480 Kilometer |
Im Zug und Bus verbrachte Zeit: | 4 Stunden und 10 Minuten * | 98 Stunden 5 Minuten |
Gesammelte Verspätung: | -12 Minuten | -33 Minuten |
Anzahl der Züge: | 0 | 21 |
Anzahl der Busse: | 1 | 8 |
Anzahl der Schiffe: | 1 | 4 |
Anzahl der Speisewagenbesuche: | 0 | 3,5 |
Fahrpreis: | 4,30 + 22 € | 427,93 € |
* Diese Etappe im Bus und auf der Fähre