Eisenbahnreise 14. August 2018

Tag 10 der Baltica Tour: Eisenbahnmuseum in St. Petersburg

Kennt ihr diese kindliche Freude, die Kinder spüren, wenn sie das erste Mal in ihrem Leben ins Disneyland kommen und an jeder Ecke eine neue Attraktion wartet? Ungefähr so ging es mir im Russischen Eisenbahnmuseum!

Eisenbahnstolz wohin man schaut! (SŽD-Baureihe P36, Baujahr 1956)

Eisenbahnstolz wohin man schaut! (SŽD-Baureihe P36, Baujahr 1956)

Ich konnte gar nicht so richtig glauben, wie groß das ganze Areal ist. Und wie groß die sowjetischen und russischen Loks sind! Und überhaupt. Als staatliches Museum muss es wohl auch nichts abwerfen. Anders ist der Eintrittspreis von gerade mal 300 Rubel (4 Euro) wohl nicht zu erklären. Laut Wikipedia gilt es als eines der größten Eisenbahnmuseen weltweit. Für mich auf jeden Fall das Schönste!

Zwei Ecken weiter diese tolle Dampflok! Baureihe C.68. Gebaut 1917 und bis Ende der 60er im Dienst.

Zwei Ecken weiter diese tolle Dampflok! Baureihe C.68. Gebaut 1917 und bis Ende der 60er im Dienst.

Es ist auch ganz neu. Es zog erst vor eineinhalb Jahren in das neue Domizil am Baltischen Bahnhof ein. Davor war es viele Jahre lang am Warschauer Bahnhof beiheimatet. Also aufpassen! Nicht alle Einträge bei TripAdvisor und GoogleMaps weisen den korrekten Standort auf. Der Warschauer Bahnhof wurde inzwischen zu einem Einkaufszentrum umgebaut. Auf dem Gleisvorfeld entstehen Wohnungen.

Bleiben wir noch ein bisschen draußen. Ebenfalls mit dabei sind Triebwagenzüge.

Bleiben wir noch ein bisschen draußen. Ebenfalls mit dabei sind Triebwagenzüge.

Baureihe ЭР200-1 - gebaut 1973 in Riga und somit ein früher Vorfahre von ICE und TGV.

Baureihe ЭР200-1 – gebaut 1973 in Riga und somit ein früher Vorfahre von ICE und TGV.

Hellblau-weinrot. Eine tolle Farbkombination!

Hellblau-weinrot. Eine tolle Farbkombination!

Das Museum ist aufgeteilt in drei größere Bereiche. Zwei große Abstellhallen, davon eine mit Indoor-Drehscheibe und der sicher dreimal so große Außenbereich. Am Besten man folgt einfach dem Rundweg, dann vergisst man kein Exponat.

Zur Verdeutlichung der abfotografierte Museumsplan.

Zur Verdeutlichung der abfotografierte Museumsplan.

Unterteilt sind die Bereiche nach Epochen. Gleich zu Beginn sieht man frühe Dampfloks und sehr alte, aber dafür sehr noble Reise- und Schlafwagen. Aber auch Postwagen und diverse Güterwagen werden ausgestellt.

Eine imposante sowjetische Dampflok erwartet einen gleich zu Beginn.

Eine imposante sowjetische Dampflok erwartet einen gleich zu Beginn.

Ebenso wie dieses Prachtexemplar.

Ebenso wie dieses Prachtexemplar.

Im Außenbereich findet man dann neben frühen Schnellzügen der Sowjetzeit auch Militärzüge. Ein Eisenbahnartilleriesystem  in XXXL aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und eine nicht minder furchteinflössende Interkontinentalraketenabschussbasis auf Schienen aus den späten 80er-Jahren.

Eisenbahnartilleriesystem TM-3-12. Bis zu 30 Kilometer Feuerkraft und im Zweiten Weltkrieg eingesetzt.

Eisenbahnartilleriesystem TM-3-12. Bis zu 30 Kilometer Feuerkraft und im Zweiten Weltkrieg eingesetzt.

Als Wehrdienstverweigerer möchte ich natürlich kein militärisches Tötungsequipment verherrlichen, aber zeigen muss ich euch die Fotos einfach trotzdem. Gebaut wurden von diesem Eisenbahnartilleriesystem nur drei Stück. Transportiert wird er auf 16 Achsen. Die Interkontinentalrakete war bis 2005 im Dienst der russischen Streitkräfte.

Bestückt mit interkontinentalen Nuklearsprengköpfen und einer Reichweite von 11.000 Kilometer konnte man damit so ziemlich alles auslöschen.

Bestückt mit interkontinentalen Nuklearsprengköpfen und einer Reichweite von 11.000 Kilometer konnte man damit so ziemlich alles auslöschen.

Hier das Modell nochmals von vorne mit der entsprechenden Lok.

Hier das Modell nochmals von vorne mit der entsprechenden Lok.

Aber zurück zu den Personen- und Güterlokomotiven. Davon stehen auch zwei Dutzend auf dem Gelände aus. Auch da misst jede um die 4,70 Meter in der Höhe und 3,60 Meter in der Breite.

In einer der Lokhallen gibt es sogar eine Drehscheibe.

In einer der Lokhallen gibt es sogar eine Drehscheibe.

Um einen Überblick zu bekommen, empfiehlt sich ein Rundgang über den Weg im Dachgerüst der Lokhallen. Alle Exponate sind zweisprachig in russisch und englisch beschildert. Im Außenbereich nur mit Metalltafeln, im Innenbereich meist mit Touchscreen-Monitoren, auf denen man vertiefende Details ablesen kann.

Die Blick von oben auf die in Sternform angeordnete Gleise.

Die Blick von oben auf die in Sternform angeordnete Gleise.

Es gibt eigentlich fast keine Art von Eisenbahngefährt, das nicht ausgestellt wurde. Draußen standen auch noch rund ein zwei Dutzend Güterwaggons verschiedener Bauart.

Die Wagenhalle kann man ebenfalls von oben einsehen.

Die Wagenhalle kann man ebenfalls von oben einsehen.

Und natürlich kommt man an die Reisewagen auch nah heran. Nur von innen darf man sie leider nicht besichtigen.

Und natürlich kommt man an die Reisewagen auch nah heran. Nur von innen darf man sie leider nicht besichtigen.

Rechts ein Postwagen. An einer Tür hatte er einen Briefkastenschlitz.

Rechts ein Postwagen. An einer Tür hatte er einen Briefkastenschlitz.

Rechts eine aufgefräste Dampflok. Hier konnte man reingucken und sie außerdem von unten anschauen.

Rechts eine aufgefräste Dampflok. Hier konnte man reingucken und sie außerdem von unten anschauen.

Weil es mir im Museum so gefallen hat, war ich auch knapp drei Stunden drin. Fast solange wie in der Eremitage, in der ich am Vormittag war. Aber zum Glück war es im Eisenbahnmuseum nicht so überlaufen. Wie ihr an den wenigen Leuten auf den Fotos seht, war es total leer.

Eine kleine nette Rangierlok. ;-)

Eine kleine nette Rangierlok. 😉

Wieso waren Loks früher so schön angemalt und heute alle nur noch rot?

Wieso waren Loks früher so schön angemalt und heute alle nur noch rot?

Und noch eine T32 in Doppelausführung.

Und noch eine T32 in Doppelausführung.

Finster und böse schaut einen dieses Ungetüm an.

Finster und böse schaut einen dieses Ungetüm an.

Wie anfangs schon geschrieben: DAS HIGHLIGHT für mich in St. Petersburg! Außerdem musste ich ohnehin ja ein paar Ausgleichsmaßnahmen Richtung Eisenbahn unternehmen, da ich im Baltikum immer Bus fuhr.

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Dieser Artikel wurde am 14. August 2018 um 12:11 Uhr von mahrko veröffentlicht.
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Ein Kommentar

  • Reply Hubert 14. August 2018 at 19:41:30

    WOW! Jetzt habe ich ja noch einen Grund mehr, endlich mal nach St. Petersburg zu kommen (was mir bei meiner Fährkreuzfahrt über die Ostsee mit Besuchen in Stockholm, Helsinki, Tallinn und Riga ja fehlte)…

    Wenn Du sagst „das schönste Eisenbahnmuseum“ – warst Du eigentlich mal in Nürnberg im Eisenbahnmuseum? Gefunden im Blog hab ich nix bei Dir, aber das muss ja nichts heißen… Ich pack meinen Beitrag dazu mal hinter meinen Namen, wenn es ok ist…

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