Heimat 2. Juni 2009

Besuch aus Amerika

Wie fang ich am besten an? Also ich bin Samstag heimgekommen und hab dann mitbekommen, dass am Wochenende vielleicht 4 Amerikaner kommen wollen, die auf der Suche nach ihren Vorfahren sind. Carol, so heißt die Frau, die das ganze nachgeforscht hatte, kam dann tatsächlich mit ihren 3 erwachsenen Kindern David, Bill und *name fällt mir grad nicht ein*. Sie hatten insgesamt 6 Leute per Brief in Deutschland angeschrieben, von denen aber leider nur einer beantwortet wurde und zwar von meiner Oma ihrem Bruder.

Die Gruppe mit ihrem Reiseführer auf der Tannenburg

Die Gruppe mit ihrem Reiseführer auf der Tannenburg

Wahrscheinlich kamen sie dann eher mit einem ungewissen Gefühl nach Deutschland, wenn nur 1 Brief beantwortet wird, aber mein Großonkel hat die vier dann in den 3 Tagen, die sie hier waren, ständig begleitet und ihnen alle Familienteile, alte Geburtshäuser, das Heimatmuseum in Bühlertann, alle möglichen Kirchen und Kapellen hier in der näheren Umgebung gezeigt, sodass sie ihn liebevoll ihren „private touri guide“ nannten. So wurden sie überall herzlich empfangen und „mussten“ ständig Bier trinken oder was essen. Aber zum Glück mochten die 4 ja deutsches Essen und das Bier tranken sie auch recht gern 😉 Nach den 3 Tagen waren die 4 also dann ziemlich überwältigt von der Gastfreundschaft, denn überall wurden sie könglich empfangen und wurde der rote Teppich für sie ausgerollt, so Carol’s Worte.

Da Carol nur wenig Deutsch konnte und der Onkel von meinem Vater eigentlich kein Englisch sprach – waren dann alle froh, als ich als Übersetzer aushalf. Und mir hats ja auch Spaß gemacht, hab auch viel von den gelernt, wie sie Leben, in Kalifornien bzw. in Alaska. Insgesamt hatte Carol (die so um die 60 sein dürfte) 4 Jahre lang nachgeforscht, in allen möglichen Urkunden, auf Mikrofilmen, die von Kirchenbüchern gemacht wurden usw. Und dann sogar für die Reise noch 3 Monate einen Deutschkurs gemacht.

Altar in der Schloßkapelle der Tannenburg

Altar in der Schloßkapelle der Tannenburg

Dass ich den ganzen Sonntag mit den verbring war eigentlich nicht geplant, denn ich wollte eigentlich nur kurz mit den auf den Friedhof, dort haben sie einige Gräber angeschaut. Aber dann besuchten wir auch noch zusammen die Tannenburg, ein Hoffest in Gründelhardt, wo es Blootz (schwäbischer Zwiebelkuchen) gab und ich nicht wusste wie ichs übersetzen soll 😀 Wurde dann gefragt, ob es wie Pizza ist, was ich aber deutlich verneint hab, denn schmecken tut’s ja ganz anders. Lustigerweise wurden die Stücke dann aber in Pizza-Schachteln auf denen riesengroß „Pizza“ stand verpackt. Dann dachten sie erst, sie hätten doch recht gehabt, es wär doch wie Pizza, aber dann hab sie es einfach mal probiert und dann gemerkt – ok, doch keine Pizza 🙂

Danach wollte sie noch „a typical German forrest“ sehen, also sind wir ein paar Kilometer über Waldwege gelaufen. Wörterbuch hätte ich da sehr gut brauchen können, denn Namen von den Bäumen kannte ich so gut wie nicht, aber neugierig waren sie und wollten von jedem Baum den Namen wissen. Drum haben wir dann einfach immer ein Zweig abgerissen und mit zum Auto genommen, da konnt ich dann nachgucken, wie die Sorten heißen *g*, von Buche, Linde, Ahorn, Lärche, Tanne, Fichte und ähhm Brennessel weiß ich jetzt glaub alles auch auf Englisch, außerdem bestimmt noch 5-6 Getreidesorten wie Gerste und so weiter.

Bill als er seine Spätze aufgewickelt hat wie Spaghettis ;-)

Bill als er seine Spätze aufgewickelt hat wie Spaghettis 😉

Danach gings in Gasthaus Bären nach Bühlertann, hier haben die vier auch die 3 Nächte übernachtet und dort haben wir am späten Nachmittag noch mehr Verwandte getroffen und Bilder aus Alaska sowie Kalifornien wurden gezeigt. Heimgekommen bin ich dann gegen 22 Uhr, wo ich von meinem Onkel dann verspottet wurde… „gschwend aufn Friedhof gell..“ und Mama hatte mich auch schon vermisst, immerhin war ich gut 10 Stunden weg *g*

David in Alaska hat übrigens nen coolen Beruf, er ist Tierpräparator, das heißt er stopft hauptsächliche große Fische aus, hat paar Bilder gezeigt von Fischen, die 2m lang waren oder bis zu 60 kg wogen.


Dieser Artikel wurde am 2. Juni 2009 um 16:16 Uhr von mahrko veröffentlicht.
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