Radreise 13. Mai 2018

Rheinradweg 1. Etappe: Von Konstanz bis nach Hohentengen am Hochrhein (83,2 km)

Letzte Woche twitterte ich noch, dass ich zwar keine Ahnung habe, ob mir eine mehrtägige Radtour überhaupt gefallen würde, aber ich habe trotzdem eine Route erstellt und das Bahnticket sowie erste Hotels gebucht hätte. Inzwischen kann ich mehr dazu sagen: die Sorgen waren unbegründet. Die 482 Kilometer-Tour vom Bodensee über Basel, Colmar und Straßburg nach Karlsruhe hat mir großen Spaß gemacht! Und es war bestimmt nicht die Letzte!

Zunächst wollte ich in Basel starten und über Colmar und Straßburg auf der Elsässer Seite bis Karlsruhe radeln. Das wären 3 Etappen und 2 Nächte gewesen. Aber ich hatte ja eine ganze Woche Urlaub. Also wurde ich ein bisschen mutiger und hab noch 2 Etappen davor mitgenommen. Mein Ausgangsort war nun Konstanz am Bodensee. Mit der Bahn ist Konstanz ab Wiesbaden einigermaßen passabel erreichbar. Dreimal umsteigen musste ich zwar, aber zweimal an Kopfbahnhöfen und einmal am gleichen Bahnsteig. So musste ich wenigstens keine Treppen hoch und runter. Die Wetteraussichten waren auch prächtig. Vier bis fünf Sonnentage in Folge waren angekündigt.

Etappe 1: Konstanz - Rheinfall - Hohentengen.

Etappe 1: Konstanz – Rheinfall – Hohentengen.

Die erste Etappe mit 83,2 Kilometern Länge konnte ich durch die Anreise erst am Nachmittag starten, daher war die auch ein bisschen kürzer geplant. Nach 5 Stunden teils nervenaufreibender Zugfahrt ging es von Konstanz über Schaffhausen am Rheinfall bis nach Hohentengen – kurz vor Waldshut-Tiengen, wo ich im Gästehaus Wasserstelz übernachtete. Die reine Fahrzeit auf dem Rad betrug 4:20 Stunden. Knapp eine Stunde machte ich Pause oder hielt kurz um Fotos zu machen. Höhenmeter waren es 742 auf der Etappe.

Los ging’s in Wiesbaden sonntags um 7:30 Uhr mit der Regionalbahn nach Frankfurt, dort musste in den EuroCity nach Klagenfurt umsteigen. Ich fuhr aber nur bis Stuttgart mit und wechselte dort in den InterCity Richtung Zürich um in Singen schließlich wieder in eine Regionalbahn nach Konstanz umzusteigen. Von den Anschlüssen war alles gut machbar, aber der Ärger begann in Frankfurt als ich merkte, dass es im EC-Wagen mit meiner Fahrradreservierung überhaupt keine Fahrradstellplätze gab. Die ÖBB musste kurzfristig das Wagenmaterial tauschen und ich hatte das Nachsehen.

Startklar an der Seepromenade in Konstanz. Im Hintergrund der Bodensee.

Startklar an der Seepromenade in Konstanz. Im Hintergrund der Bodensee.

Zum Glück konnte mir der Zugchef noch einen Radstellplatz bis Heidelberg anbieten, ab dort war der dann eigentlich auch belegt. Aussteigen wollte ich da aber auch nicht und so wartete ich, ob denn überhaupt jemand zusteigt. Es kam dann wirklich noch ein weiterer Radfahrer, aber nachdem ich ihm die Situation erklärt hatte, wollte er seinen Platz überhaupt nicht mehr. Er blieb einfach die vollen 40 Minuten im Wagenübergang stehen mit seinem Rad. Da war ich erstmal baff, denn mit so viel Verständnis hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ab Stuttgart verlief es dann wieder planmäßig, außerdem war im SBB-Wagen deutlich mehr Platz für das Rad.

Etwa um halb zwei stieg ich dann in Konstanz aus der Bahn aus und machte mich abfahrbereit. Erster Stopp war natürlich die Seepromenade, die man vom Bahnhof aus gar nicht verfehlen kann. Nach einem kurzen Fotostopp ging es dann aber richtig los. Es standen ja um die 80 Kilometer auf dem Navi bis zum ersten Hotel. Meistens war der Radweg sehr gut ausgebaut und fast immer vorbildlich beschildert. Man muss nur wissen, dass der internationale Eurovelo 15 von der Quelle zur Nordsee in der Schweiz die nationale Nummer 2 hat. Für alle Fälle hatte ich ja auch noch die programmierte Route auf dem Handy in der Tasche.

Der Radweg am Untersee - bestens ausgebaut und ausgeschildert.

Der Radweg am Untersee – bestens ausgebaut und ausgeschildert.

Wenn ich an dem Tag ein wenig mehr Zeit gehabt hätte, ein kleiner Badestopp am Untersee hätte sich angeboten. Der Bodensee bei dem Wetter war echt ein Traum.  

Steigungen gab es auf der Strecke einige kleinere und bedingt durch einen Erdrutsch in Schaffhausen auch noch ein ordentlicher Anstieg. Auf dem Weg zum Rheinfall auf der Neuhausener Seite musste man das Tal einmal komplett verlassen, das dürften so 150 Höhenmeter gewesen sein. Warum ich den Rheinfall unbedingt auf Neuhausener Seite passieren wollte, weiß ich nicht mehr so genau. Von der Schaffhausener sieht man den Wasserfall nämlich viel besser. Das hab ich zumindest auf Wikipedia gelesen, nachdem ich auf der falschen Seite stand. Ihr solltet hier besser planen…

Mein etwa versperrte Blick auf den Rheinfall in Schaffhausen.

Mein etwa versperrte Blick auf den Rheinfall in Schaffhausen.

Die Wahl auf Hohentengen fiel übrigens, weil das Örtchen ungefähr in der Mitte zwischen Konstanz und Basel lag. Außerdem wusste ich ja nicht, ob ich bei der Anreise nicht vielleicht Verspätung haben werde, da war mir Waldshut als nächste Stadt dann zu weit. Das Gästehaus Wasserstelz erwies sich aber als Glückstreffer. Total idyllisch gelegen, direkt am Hochrhein und mit gutem Restaurant, wo es abends erstmal Cordon Bleu für mich gab.

Wie bei allen Hotels auf der Tour hatte ich vorab geklärt, ob es denn eine sichere Unterstellmöglichkeit für mein Rad gibt. Für eine Unterkunft, die auf Radler eingestellt ist, natürlich überhaupt kein Problem: im Gasthof durfte ich mein Rad im Felsenkeller einschließen. Nach einer Nacht und Frühstück ging es dann am nächsten Morgen Richtung Basel weiter. Blogpost folgt!

Herrlich idyllisch gelegen und mit guter Küche. Das Gästehaus Wasserstelz.

Herrlich idyllisch gelegen und mit guter Küche. Das Gästehaus Wasserstelz.

Die Kosten:

Weil ich sehr oft gefragt wurde, hier eine Übersicht. Rund 35 Euro für die Bahnfahrt inkl. Fahrrad nach Konstanz, 60 Euro für die Übernachtung und etwa 30 Euro für das Abendessen. Alles zusammen also etwa 130 Euro.

Meine Etappen:

Die Länge von etwa 90 Kilometern am Tag finde ich ziemlich optimal. Einerseits macht man jeden Tag ein großes Stück und andererseits ist man nach circa 5 Stunden auch am Ziel. So bleibt am Zielort auch noch etwas Zeit die Stadt zu erkunden. Und die sollte man in Basel, Colmar und Straßburg auf jeden Fall einplanen! Zu genauen Routen und natürlich vielen weiteren Bildern einfach die einzelnen Blogposts zu der jeweiligen Etappe anklicken. (Blogposts folgen….) Insgesamt saß ich für die 482 Kilometer und etwa 24 Stunden auf dem Rad.

Nützliche Links:


Dieser Artikel wurde am 13. Mai 2018 um 19:43 Uhr von mahrko veröffentlicht.
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Ein Kommentar

  • Reply Teresa 15. Mai 2018 at 17:03:15

    Schöner Reisebericht

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