Heimat 8. Oktober 2012

Mein erster Poetry Slam-Besuch

Organisator Hanz am Mikro (Pressefoto ©Crosa / facing-my-life.de)

Es gab in der Schule nichts, was ich mehr gehasst habe, als im Deutschunterricht Gedichte auswendig lernen zu müssen. Ich könnt mich heute noch drüber aufregen, wie man mich dazu zwingen konnte, alle 8 Strophen vom Erlkönig auswendig zu lernen. Zum Glück konnte ich das Ganze relativ erfolgreich verdrängen, nur die erste Strophe und die allerletzte Zeile der achten Strophe kann ich noch!

Doch warum erzähl ich Euch das nun? Nun, ich denke dieser Hass auf das Auswendiglernen von Gedichten hat zum großen Teil dazu beigetragen, dass ich mich nie für Dichterwettstreits (Poetry Slams) begeistern konnte. Zusätzlich dazu gab es auf Sat.1 Comedy mal eine Sendung namens Slam Tour mit Kuttner, aber mit der konnte ich auch nicht warm werden, nach dem Standup der Kuttner musst ich immer wegschalten.

Organisator Hanz am Mikro (Pressefoto ©Crosa / facing-my-life.de)

Organisator Hanz am Mikro (Pressefoto ©Crosa / facing-my-life.de)

Aus meinem Freundeskreis organisierte die Sandra auch schon einige Poetry Slams in Ellwangen, ihr zu Liebe wollte ich mir das eigentlich schon früher mal live angucken, aber irgendwie hat es terminlich nie gepasst. Bei ihrer letzten Veranstaltung war ich gerade irgendwo zwischen Fulda und Flensburg auf der A7 unterwegs Richtung Norwegen.

Doch dann haben wir am vergangenen Freitag kurz vor 20 Uhr ein wenig gechattet. Sie erzählte, wo sie an Freitagabend hingehen wird und ich hab mich dann mehr oder weniger selbst eingeladen. Nach 5 Minuten im Bad ging es auch schon los nach Aalen, wo an diesem Abend die erste Slam-Veranstaltung nach der Sommerpause im frapé stattfinden sollte.

Wir waren ganz schön spät dran, aber es hat gedauert bis wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten. Eigentlich war die Veranstaltung zu diesem Zeitpunkt schon ausverkauft und einige Leute, die wieder heimgeschickt wurden, kamen uns auf dem Weg zur Eingangstür enttäuscht entgegen. Durch Sandra hatte ich einen kleinen Bonus, denn sie kennt den Veranstalter recht gut und so durften wir doch noch rein.

Drin im frapé: 200 Leute dicht gedrängt, heiß, nur geschlossene Fenster und nicht gerade die beste Luft. Aus einem mir unbekannten Grund greift das Rauchverbot im frapé wohl nicht. Kurz nach unserer Ankunft sollte es auch schon losgehen.

Begrüßt wurden wir durch den Organisator Hanz und der echt einen spitzen Job gemacht hat. Seine lockere Art war wohl der Hauptgrund, dass meine Abneigung der letzten Jahre nach diesem Abend wie weggeflogen war. Nicht zu vergessen: er war es auch, der die coole Kölner Band „Quer fällt ein“ und die Slamer einlud und damit für die Voraussetzungen für ein gelungenes Programm sorgte.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich leider nur ein Foto von den Schmierereien an der Toilettenwand gemacht habe, ein Bild von der Atmosphäre im frapé findet ihr aber auf der Facebook-Page.

Erster wurde der Slamer Thomas Schmidt, der in der Vorrunde mit seinem Text „Rosa“ antrat.


(Das Video stammt nicht vom Auftritt in Aalen.)

Zweite wurde Josefine Berkholz aus Berlin, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Liebe Josefine, falls du das hier liest, kann man deine Klassenkameradin Anna eigentlich mal kennenlernen? Ich muss unbedingt das Bild, das ich von ihr vor meinen Augen habe, überprüfen!

In der Vorrunde hat mir Kaleb Erdmann aus München mit seinem Statement über die Hippster im Glockenbergviertel ebenfalls sehr gut gefallen. In der Finalrunde fand ich seinen Text dann aber nicht mehr ganz so überzeugend. Da hat er nämlich über die Bahn gelästert und die Bahn mag ich bekanntlich ja ziemlich gern.

Aber wer nun letztendlich gewonnen hat war ohnehin nicht so wichtig, der Spaß sollte ja im Vordergrund stehen und das tat er auch, dafür haben alle Teilnehmer nochmals ein großes Lob verdient.

Der nächste Poerty Slam in Aalen ist übrigens dann am 2. 30. November, weitere Infos auf der Facebook-Page. Wäre ich da nicht in Hamburg, ich würde wohl wieder hingehen. Aber bitte macht was gegen die Raucherei!

Korrektur: Ich hab bei dem Termin was verwechselt. Am 2. November findet die Lesebühne, die laut Hanz „mehr auffe Fresse „geht statt. Die nächste Poetry Slam-Veranstaltung ist dann am 30. November.


Dieser Artikel wurde am 8. Oktober 2012 um 23:02 Uhr von mahrko veröffentlicht.
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Ein Kommentar

  • Reply mahrko » Poetry Slam zu Gast in Schwäbisch Hall 30. Juni 2013 at 00:29:43

    […] 10 Monate nach meinem ersten Poetry Slam-Besuch war ich letzten Freitag nun schon das inzwischen siebte Mal bei einem von Hanz organisierten Slam. […]

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