Auf Reise Barcamp 22. November 2011

Rückblick auf das Barcamp Mainz 2011

Nur eine Woche nach dem Barcamp in Hamburg ging es schon wieder auf das nächste Barcamp, dafür aber wohl auch das letzte für dieses Jahr. Das Mainzer Barcamp war wieder am Wochenende, was mir persönlich lieber ist, als am Freitag und Samstag.

Barcamp Mainz Logo

Los ging es am Nachmittag mit der Bahn nach Wiesbaden, dort hatten @olschok und ich einen Schlafplatz bei @michaelumlandt gefunden. Die Stadt und die Straße zu finden war kein Problem, mit der Hausnummer hatten wir gewisse Probleme. Unser Gastgeber hatte uns seine Schlüssel überlassen und stieß erst am späten Abend zu uns. Ich hatte Hausnummer 9 im Kopf und so wollten wir dort die Eingangstür aufschließen, war dann aber garnicht nötig, weil gerade jemand raus kam und wir so reinkamen. Dummerweise stellten wir im vierten Stock dann aber fest, dass es wohl das falsche Haus sein muss. Dann hieß es wieder runter, ins nächste Haus und wieder 4 Stockwerke hoch. Dann haben wir die Wohnung aber doch noch gefunden.

Für den Freitagabend gab es leider keine offizielle Veranstaltung, die meisten waren wohl ohnehin noch garnicht in der Stadt. Eigentlich hieß es ja auch Barcamp Rhein-Main. So waren dann ein paar in Frankfurt, ein paar in Mainz und wir zwei eben in Wiesbaden. Das verstreut sein fand ich ein wenig schade. Ich hätte es schön gefunden, wenn für alle Angemeldeten ein Lokal reserviert worden wär und man dort gemeinsam Abendessen hätte können, Essen nach Karte und jeder auf eigene Kosten. So war das zum Beispiel in Karlsruhe der Fall. So ging es eben nur mit @olschok in Wiesbaden essen.

Unseren vorsortierten Namensschilder (Fotocredit: Thomas Klose)

Unseren vorsortierten Namensschilder (Fotocredit: Thomas Klose)

Am Samstagmorgen ging dann das Barcamp richtig los. Untergebracht waren wir im Chemie-Trakt der Uni Mainz. Positiv fiel mir die Ausschilderung auf dem Uni-Campus auf. An beinahe jeder Straßenlaterne hing ein Pfeil. Leider hat die Vorstellungsrunde, in der jeder sagt seine 3 Tags sagt, auch hier wieder gefehlt. Die alternative Vorstellungsrunde, bei der sich jeder kurz einem Fremden vorstellen sollte, war kein guter Ersatz. Zumal wir in einem Hörsaal saßen, der eigentlich viel zu groß war. So hatten viele garkeinen Nebensitzer. Das möchte ich auch gleich an der Location kritisieren. Die Hörsäle waren einfach zu groß. Wir hatten einen ganz großen mit vielleicht 400 Sitzplätzen und zwei große mit je ca. 250 Plätzen. Hab die Sitzplätze nicht nachgezählt, sondern einfach grob geschätzt. Aber wenn sich dann 20-30 oder 50 Teilnehmer in so einen Raum setzen, dann kommt keine gute Atmosphäre auf. Leider hat sich gezeigt, dass die Teilnehmer immer sehr verstreut saßen. Hier einer Dreiergruppe, 5 Reihen weiter wieder 2 und so weiter. Es fehlte einfach das gemeinsame Nörgeln, dass man auf der Fensterbank sitzen muss, weil der Raum überfüllt war. Die beiden Räume oben, die hatten die richtige Größe, leider gabs davon nur 2. Also für’s nächste Mal, lieber mehr Seminarräume organisieren und maximal einen der kleineren Hörsäle öffnen.

Hier sieht man recht gut, was ich mit zu großen Hörsälen meine. (Fotocredit: @fwhamm)

Hier sieht man recht gut, was ich mit zu großen Hörsälen meine. (Fotocredit: @fwhamm)

Kommen wir zu den Sessions. Diesmal verlink ich den Timetabler gleich zu Beginn, sonst vergesse ich ihn wieder.

Erster Barcamptag – Samstag:

11:00 Uhr: Social Media & Recht (Speaker: Stephan Schmidt)

Am Anfang der Session wurde mir viel Bekanntes und Allgemeines erzählt, aber als wir dann endlich richtig einstiegen, wurde es doch interessant. Leider hat sich auch wieder einmal gezeigt, dass man eigentlich garnichts mehr im Internet machen dürfte, wenn man auf alles achten würde. Links über Facebook sharen okay, aber doch bitte ohne Vorschaubild (Urheberrecht) und am besten auch ohne den Beschreibungstext. Betrifft ja nicht nur Facebook, Google+ cached das Bild genauso. Und dann jeden Abmahnen, der das Bild eingebunden hat. Viel Spaß und willkommen im 21. Jahrhundert. Ein neues Urheberrecht würde meiner Meinung nach mal gut tun…

Hier wurde für ZDFkultur gedreht. Mal gucken, wann es ausgestrahlt wird ;-) (Fotocredit: @fwhamm)

Hier wurde für ZDFkultur gedreht. Mal gucken, wann es ausgestrahlt wird 😉 (Fotocredit: @fwhamm)

12:00 Uhr: Ein Blick ins Gehirn (Speaker: Christian Weyer)

Bei dieser Session habe ich mich leider komplett vertan. Ich kam mir die ersten 10 Minuten vor wie in einer Stunde Biologie-Leistungskurs. Ich hab mich dann dafür entschieden die Session zu wechseln und es ging rüber zu @sauerstoff

12:00 Uhr: Geile Twitter Bots (@sauerstoff & @calibanatspace)

Dass die Session gut ist, das wusste ich schon aus Stuttgart, darum wollt ich mir sie ja eigentlich nicht noch einmal anschauen, aber manchmal kommt es ja anders als man denkt. Die genaue Beschreibung der Bots lest ihr bitte im Artikel über’s Stuttgarter Barcamp nach. Neu war dieses mal, dass @calibanatspace dabei war. Jochen, der Programmierer, ging mehr aufs Technische ein und konnte dazu noch einige Dinge erläutern. Und an alle, die meinen Testtweet für den DB-Locator nicht kapiert haben. Es gibt keinen ICE null-acht-fünfzehn! Ich fuhr natürlich nicht nach Hause. 🙂

https://twitter.com/#!/mahrko/status/137850650875797504

12:45 Uhr: Mittagspause

Am Samstag bekamen alle Teilnehmer eine Essensmarke für die Mensa, hier waren dann Tische für uns reserviert. Sicher an sich keine schlechte Lösung, da die Mensa ja sowieso gekocht hat. Leider war das Mensapersonal irgendwie alles andere außer freundlich. Die Essensauswahl war etwas eingeschränkt. Zur Auswahl stand Lasagne und Beilagensalat. Was genau jetzt Vegetarier gegessen haben entzieht sich meiner Kenntnis. Und mir tun die Mainzer Studenten etwas leid, in Würzburg war das Mensaessen immer besser….

13:45 Uhr: Nach uns die Zukunft (Speaker: @matzelkoenig)

www.nach-uns-die-Zukunft.de ist ein Blog über Nachhaltigkeit oder besser gesagt, soll es werden. Im Moment befindet sich der Blog noch in Gründungsphase. Noch ist das Team auf der Suche nach Gast-Autoren, Kritikern und Ideengebern. Von der Session selbst hatte ich mir etwas mehr über das Thema Nachhaltigkeit erhofft, aber es ging mehr um den Aufbau eines Blogs und Ideen wie man ihn monetarisieren könnte. Hätte ich mal wieder bei der Sessionvorstellungsrunde besser aufpassen sollen…

14:45 Uhr: Bash Microsoft (Speaker @bobstiker & @felixrieseberg)

Ich hatte Felix vorher gefragt, ob es denn ein „Programm“ gebe, aber das hat er verneint. Die beiden Microsoft-Evangelisten hatten zunächst nur ein paar kurze Spielregeln erläutert, dass nicht alle durcheinander reden sollen und dann ging es auch schon los. Alles, was man auch nur ansatzweise doof finden konnte, wurde den beiden an den Kopf geworfen. Besonders eingeschlossen wurde auf den IE6 und dass er immer noch soweit verbreitet ist. Hauptsächlich in Unternehmen. Hier hat Felix dann erläutert warum das so ist und warum die Umstellung solange dauert. Dass große Konzerne einen Browser 2-3 Jahre auf Sicherheitslücken und Kompatibilität zum eigenen System testen, das wollte ich eigentlich nicht glauben, aber es ist wohl so. Ziemlich erschreckend wie ich meine.

16:30 Uhr: Timelapse FFM – Zeitraffer Videos (Speaker @nochsoeiner)

Video geschaut? Ja? Dann werdet ihr sicher nachvollziehen können, warum ich Session für mich das Highlight am Samstag war. Marc hatte mit seinem Projekt Timelapse FFM und Zeitrafferfotografie erst im Sommer begonnen. Mehr zu den Hintergründen in seinem Blog. Aber das Ergebnis kann sich echt sehen lassen, richtig professionell. Kein Wunder, dass er schon Aufträge von Firmen bekommen hat. Neben den technischen Aspekten wurde die Session mit 2-3 Anekdoten aufgemischt. So wurde er zum Beispiel im Frankfurter Westhafen von der Polizei verhaftet und dann wurden hunderte Bilder auf der Kamera auf dem Polizeirevier gesichtet. Als die Polizisten dann feststellten, dass es sich um einen harmlosen Fotografen handelte, kam er dann mitten in der Nacht wieder frei und wurde sogar noch von der Polizei nach Hause gefahren.

17:30 Uhr: Was hat ein Eishockeyhelm mit Nokia zu tun? (Speaker Rober Jeschonnek)

Sponsor Nokia gab einen kurzen Einblick in das Unternehmen und wie es in Zukunft weitergehen soll. Man könnte die Session jetzt eigentlich als Werbe-Session verteufeln, möchte ich aber nicht. Für mich war sehr viel neues dabei, wie Nokia jetzt weitermachen will und wie die Handymärkte in anderen Ländern aussehen und dass man diese auch nicht aus den Augen verlieren darf. Was ich nicht in Ordnung fand: @malte_politicus und @sauerstoff haben jeweils ein neues Lumia 800 gewonnen. Ich nicht. Das möchte ich ankreiden, ich hätte doch auch eins verdient gehabt… 😉

18:30 Uhr: Abschluss-Session

Der erste Tag ging ziemlich schnell vorüber. Nightsessions gab es leider keine, Abendessen und Bier auch nicht, so hatte sich das Gebäude leider recht schnell geleert und keiner hatte so richtig eine Ahnung, was der Abend nun noch bringen soll. Für unsere kleine Gruppe gings in die Altstadt, genaueres Ziel aber noch unbekannt. Über Foursquare haben wir dann eine kleine Gruppe um @hirnrinde und @HubertMayer geortet und so konnte es doch noch ein lustiger und langer Abend werden. Da ich auf Barcamps ohnehin wegen der Leute fahr, find ich die Abende mindestens genauso wichtig wie die Sessions.

Die von mir verpasste Session-Planung (Fotocredit: @fwhamm)

Die von mir verpasste Session-Planung (Fotocredit: @fwhamm)

Zweiter Barcamptag – Sonntag:

Das Barcamp startete wieder relativ früh, etwas zu früh für uns. Sessionplanung und erste Session um 10 Uhr haben wir verpasst. Um 11 hab ich mich dann irgendwie verquatscht, eigentlich wollte ich mir mal die Steuer-Session von @ichhebgleichab anhören. Meine erste Session war dann erst um 12 Uhr.

12:00 Uhr: Animation und Interaktivität fürs Web (Speaker: @martin_kraft)

Ganz ganz kurz zusammen gefasst ging es um HTML5 vs. Flash. Mir war sie einen Ticken zu technisch glaube ich, daher kann ich die Session auch nicht richtig zusammenfassen.

12:45 Uhr: Mittagspause

Zum Glück hatte die Mensa heute geschlossen und wir bekamen unser eigenes Catering-Essen. 😉 Auch wenn einige meinten es wäre zu salzig, mir hats geschmeckt und ich hatte nix auszusetzen. So konnte es gestärkt in den Nachmittag gehen.

13:45 Uhr: Zaubern mit WordPress (Speaker: @felixrieseberg)

Felix hat uns kurz gezeigt, was es alles für Tricks in WordPress gibt und wie man mit Hooks (selbstgeschriebene 4-5 Zeiler) ganz einfach Teile des Menus oder ähnliches abschalten kann. Optimal für Agenturen, die dumme Kunden betreuen müssen. Auf welche Funktionen man sich alles „einmischen“ kann erfährt man auf adambrown.info. Über 1500 Stück stehen zur Auswahl. Nebenher musste @Zwergschwein noch in @sauerstoffs WordPress-Blog rumdebuggen. Das Plugin, das sie benutzt hat war Firebug (Firefox), muss ich mir auch mal installieren. 😉

14:45 Uhr: Schmutzige Tricks im Community Management auf Facebook Fanpages (Speakerin: @snoopsmaus)

Ein bisschen wie in Hamburg, aber auch wieder ein bisschen neues. Am besten Sessioninhalt beim Hamburger Barcamp nachlesen, dann muss ich’s nicht wieder neu tippen.

Sponsor Nokia hat für Süßigkeiten gesorgt. (Fotocredit: @fwhamm)

Sponsor Nokia hat für Süßigkeiten gesorgt. (Fotocredit: @fwhamm)

15:30 Uhr Abschluss-Session

Etwas früh ging der Sonntag zu Ende. Ich hatte mit späterem Ende gerechnet und meinen Zug erst für 19.13 Uhr gebucht, verflixte Sparpreise, aber für 19 Euro darf man nicht meckern. So gings halt noch mit @olschok ins Besitos eine Kleinigkeit Essen und auf ein Abschluss-Radler.

Beim Anschluss wurde natürlich nochmals den Sponsoren sowie dem Orga-Team gedankt. Dies möchte ich an dieser Stelle natürlich auch nochmals tun. Auch wenn ich jetzt ein bisschen gemeckert hab, ich hoffe doch, dass es konstruktive Kritik war und dass man vielleicht das ein oder andere 2012 besser machen kann. Zum Beispiel kleinere Räume oder ein Abendprogramm organisieren. Die Bilder von @fwhamm und Thomas Klose findet man auch im #bcmz-Album auf flickr.

Die Heimfahrt verlief fast nach Plan. Zwischendurch war mein IC zwar mal 10 Minuten verspätet, aber in Stuttgart warens dann nur noch 2 Minuten. Von Mainz bis Fronrot in unter 3 Stunden. Für den Bahnumweg über Stuttgart eine gute Zeit. Das Video von @fischkippe muss noch geschnitten werden, aber wenn es dann online ist, dann baue ich es selbstverständlich noch ein 😉


Dieser Artikel wurde am 22. November 2011 um 18:07 Uhr von mahrko veröffentlicht.
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10 Kommentare

  • Reply Romy Mlinzk (@snoopsmaus) 22. November 2011 at 18:19:50

    Meine Session am Samstag war besser. 🙁
    Aber schön, dass Du noch mal drin saßt.

  • Reply mahrko 22. November 2011 at 18:20:58

    Hab den Karsten begleitet und die andern Themen waren nicht so meins 🙂

  • Reply Hubert 22. November 2011 at 21:59:45

    „Über Foursquare haben wir dann eine kleine Gruppe um @hirnrinde und @HubertMayer geortet und so konnte es doch noch ein lustiger und langer Abend werden. Da ich auf Barcamps ohnehin wegen der Leute fahr, find ich die Abende mindestens genauso wichtig wie die Sessions.“

    Das unterschreibe ich doch – wobei ich echt noch die Empfehlung für das Hintz und Kuntz loswerden mag, wo Du uns (unter anderen auch @miss_assmann und @chiliconcharme) getroffen hast. Das war echt ein toller Laden, angefangen vom Service, weiter beim Essen und Wein… da mag ich mal wieder hin, spätestens in zwei Jahren zum Barcamp… 😉

    Und im Besitos war es auch nett – auch wenn die uns viel zu früh ausgekehrt haben 😉

    So, und morgen komme ich hoffentlich selbst dazu, was zum BCMZ zu schreiben 🙂

  • Reply Barcamp Mainz 2011 = #bcmz – mein Rückblick auf den Samstag 23. November 2011 at 20:05:55

    […] Michael, Heiko und Alexander bald nach, die uns via Foursquare gefunden haben, wie Marco in seinem Rückblick zum Barcamp Mainz berichtet. Viel wurde an dem Abend gequatscht und gesponnen, sei es zum Barcamp Ruhr kommendes Jahr […]

  • Reply Barcamp Mainz 2011, Erlebnisse eines Anfängers (2. Tag) - elektroelch.de 24. November 2011 at 10:30:08

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  • Reply mahrko – co2-neutral durchs web » Mein zweites Barcamp in Nürnberg 27. Februar 2012 at 19:54:27

    […] Location. Die Räume waren top, alle ausreichend groß, aber eben keine Uni-Hörsäle, die ich in Mainz bemängelt hatte. Schön fand ich, dass es dieses Jahr einen separaten Essensraum gab und dort auch […]

  • Reply Kai 16. März 2012 at 11:56:35

    Ich fand das Barcamp ganz cool. Das mit dem großen Hörsaal stimmt schon. Man hat vermutlich mit mehr Andrang gerechnet

    • Reply mahrko 16. März 2012 at 12:20:37

      Ich fands ingesamt ja auch toll. Bisher hat ich noch kein schlechtes Barcamp, ich wollte nur ein paar Verbesserungsschläge für’s nächste Jahr machen 🙂

  • Reply mahrko – fotografie, medien und reisen » Rückblick auf das Barcamp am Bodensee 12. Juni 2012 at 17:11:50

    […] Mainz hatte ich die Uni-Location ziemlich kritisiert, aber all die Kritikpunkte trafen in Friedrichshafen […]

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