Heute Morgen ist Valentinstag. Achtung, nicht gleich aufhören weiterzulesen, ich will Euch jetzt nämlich nicht vollsülzen, wie unfassbar ich mich in eine Frau verliebt hab. Aber ich möcht mal darüber bloggen, wie viel mir das Internet eigentlich bedeutet. Gestern Nacht lag ich im Bett, wollte eigentlich einschlafen aber konnt nicht so recht.
In der Glotze lief auch nichts Gescheites mehr. Macht nichts, dann schnappt man sich eben sein Smartphone und twittert sich ein wenig durch die Weltgeschichte.
Das Wörtchen „Welt“ im letzten Satz dürft ihr übrigens ruhig wörtlich nehmen. Seit kurzem habe ich eine Followerin aus Lima, Peru. Sie lernt Deutsch an der Uni und hat sich ausgerechnet mich ausgesucht, um mehr über Land und Leute und wohl vor allem die Sprache zu lernen. Wenig später haben wir uns auch auf Facebook vernetzt, da die 140 Zeichenbegrenzung irgendwann lästig wurde. Außerdem dachte ich mir, dass ich wenigstens halbwegs ordentlich mit ihr schreiben sollte, nicht dass sie denkt, mein abgehackter Twitterslang wär die offizielle Schreibweise. Zeitunterschied nach Lima sind es momentan gerade einmal 5 Stunden, beim Chatten merkt man die kaum. Genauso wenig wie die 10.800km Entfernung Luftlinie.
Ein wenig größer ist da schon der Zeitunterschied zu Südost-Asien oder genauer gesagt zum 10.200km entfernten Singapur. Dort hält sich Katharina, im richtigen Leben eigentlich Grafikerin aus Karlsruhe, gerade auf. Sie hat sich eine Auszeit genommen und reist nun 5 Monate als Backpacker durch Malaysia, Indonesien, Thailand, Laos, Kambodscha und wohl auch noch nach Indien und Nepal. Ein bisschen bin ich ja schon neidisch, daher ist ihr Reiseblog Pflicht für mich, den RSS-Feed hab ihn im GoogleReader umbenannt in ihren Twitternick @pixelwichtel. Nun listet Google ihren Feed unbeabsichtigt gleich an erster Stelle, war mir aber gleich recht.
Wenn ich in meinem RSS-Reader ein wenig weiter runterscroll, dann stoß ich auf „Berlin2Shanghai by Bike„. Zwei Verrückte wollen mit dem Fahrrad 13.000km um die halbe Welt und über das Dach der Welt bis nach Shanghai radeln. Noch sind die Beiden nicht gestartet, aber im April soll’s wohl losgehen. Die Tour wird dann auch multimedial begleitet. Ich mag sowas, mit einem Mausklick bin ich in einer völlig anderen Welt. Ich wünsch den Beiden gute Fahrt und freu mich schon auf das angekündigte Video, das sie aus 50.000 Einzelfotos zusammenschneiden wollen. Eine Spezialkamera am Fahrrad soll automatisch alle 250 Meter ein Foto schießen
In meinem Reader finden sich noch viel mehr solche Projekte, zum Beispiel wie man mit der Nürnberger U-Bahnlinie 1 nach Australien kommt und teilweise auch schon abgeschlossene wie die Nordseetour. Dazu kommen dann noch Facebook-Freunde aus der halben Welt. Seattle, San Francisco, Stockholm, Florenz, Manchester, Wien, Luxemburg, Budapest, aber auch Sydney und Canberra um nur mal einen Teil zu nennen.
Halt, einen muss ich noch erwähnen. Clemens heißt er und kommt ursprünglich aus Heidelberg, lebt aber schon seit etlichen Jahren in Südasien. Er postet mir in schöner Regelmäßigkeit Bilder aus Nepal, Indien, und haufenweise Orte, die man in der englischen Wikipedia nachgucken muss, weil die Deutsche keine Einträge dazu findet. Er liest dann im Gegenzug zumindest manchmal meinen Blog und erfährt so auch ein wenig aus der neuen Heimat seiner Mutter. Sie zog vor ein paar Jahren von Heidelberg auf’s Land und wohnt jetzt in der gleichen Straße wie ich.
Dass die Beiden besser in Kontakt bleiben können, hat sie sich letztes Jahr im Mai, als das schnelle Netz bei uns im Dorf endlich verfügbar war, auch gleich einen schnellen DSL-Anschluss bestellt. Keine Sekunde habe ich gezögert, als sie mich gebeten hat den Router einzurichten. Manchmal bekommt für solche „Dienste“ – Finanzamt les jetzt mal bitte nicht mit – ja mal 10 Euro oder so in die Hand gedrückt, aber bei ihr hatte ich es kategorisch abgelehnt. Einer Frau, die vom Alter her fast meine Oma sein könnte, geholfen haben mit ihrem Sohn im 7300km östlich gelegenen Lampukistan Nepal zu Skypen, das fand ich toller als den öden Zehner. 😉
Fotocredit: CC BY-SA 2.0 by Seth Stoll, flickr.com
10 Kommentare
Ohhhh <3 ich werd ja ganz rot! 😀 – Dankeschön! Jetzt muss ich Aber wirklich schlafen, morgen gehts nach Kambodscha… 🙂
Brauchst doch nicht rot werden 🙂
War Kambodscha das Land, wo ich wegen Visa geholfen zu googeln? *g*
Du hast mir für Vietnam geholfen 🙂 Aber das ist jetzt erstmal hinfällig, das muss ich noch mal beantragen, da mein Freund mich in 3Wochen besucht und ich nicht durch die Länder hetzen will… 🙂 Aber du warst trotzdem ne super Hilfe 🙂 danke!
Hi ich finds toll dass sichdas internet auch wirklich mal zur internationalen verständigung nutzen lässt und nicht wie sonst so oft zum frust oder zur kommunikationsbarriere wird..
Mein DSL ist bei mir grad eher FRUST!!!
Das kenn ich nur allzu gut… musst mich selbst bis Mai 2011 noch mit DSL-Light rumärgern…
http://blog.mahrko.de/2011/03/30/grosse-spannung/
aha ja habs mir grad mal durchgelesen – naja ich hab eigentlich ein gutes Netz hier – auch nur ca. 10.000 statt 16 aber zahle genausoviel wie für 16 bei alice..
Aber was mich stresst ist das der router dauernd neu gestartet werden muss! ohne grund! ich glaub ich wechsel demnächst – aber wer ist sonst noch so günstig?
Habe nur grad mal ne frage kennst du eine seite wo man den DSL Anbieter vergleichen und gleichzeitig ne standortabfrage (DSL Verfügbarkeit Berlin) machen kann? ich hatte sowas mal bei der telekom, aber die ist mir zu teuer..
also so wie bei dem link, nur noch mit der verfügbarkeit an einer bestimmten Adresse?
Versuchs doch mal dort…
http://www.onlinekosten.de/dsl/verfuegbarkeit
onlinekosten.de ist wirklich eine sehr kompetente und vorallem unabhängige Seite. Bin ich auch öfter für Recherche Zwecke!
[…] lieb, das dürfte für meine regelmäßigen Blogleser kein Geheimnis (oder auch hier und da) sein, mein halber RSS-Feedreader ist voll damit. Vermutlich kompensiere ich damit stets ein wenig […]