Eisenbahnreise 24. September 2018

Tag 26 & 27 der Tour Baltica: Wie es einem Oslo schwer macht sightseeningmüde zu werden…

In Oslo – meinem zweitletzten Etappenziel – bin ich am frühen Nachmittag angekommen. Natürlich auch wieder pünktlich. Nur der Versuch am Bahnhof noch eine Reservierung für die Züge Richtung Dänemark zu bekommen, verzögerte alles ein wenig. Die IT der NSB hatte an jenem Tag große Probleme. Die Bahnangestellten am Schalter verbrachten die meiste Zeit damit, ihre Rechner neu hochzufahren. Nur um dann festzustellen, dass das System immer noch keinen Zugriff zulässt.

Oslo erwartete mich mit bestem Wetter. Die Heizstrahler liefen wohl aus reiner Gewohnheit!

Oslo erwartete mich mit bestem Wetter. Die Heizstrahler liefen wohl aus reiner Gewohnheit!

So gab ich nach einer Viertelstunde Wartezeit auf und machte mich zu Fuß in Richtung Hotel. Besser gesagt in Richtung Apartment. In Oslo hatte ich nämlich eine sehr nette Unterkunft mit Küchenzeile gefunden. Preislich lag diese mit 75 Euro pro Nacht unter allen Hotels mit 3 oder 4 Sternen. Außerdem war die zentrale Lage ziemlich unschlagbar. Der Palast war gleich um die Ecke und bis zur Innenstadt waren es auch nur 10 Minuten zu Fuß.

Mein Viertel in Oslo. Anders als in Trondheim gab es kaum Holzhäuser.

Mein Viertel in Oslo. Anders als in Trondheim gab es kaum Holzhäuser.

Direkt nach dem Checkin machte ich mich bei schönstem Wetter auf in Richtung City. Nach einigen Regentagen in Nordnorwegen endlich mal wieder Sonne. Das musste genutzt werden. Relativ spontan und ohne fixes Ziel ließ ich mich durch die Stadt treiben. So wie ich Städte eigentlich am liebsten besichtige.

Das Schloss von Oslo. Wenn man zuvor in St. Petersburg war, dann findet man es nicht besonders prunkvoll.

Das Schloss von Oslo. Wenn man zuvor in St. Petersburg war, dann findet man es nicht besonders prunkvoll.

Mit einer kleinen Fähre setzte ich auf eine der vielen kleinen Inseln über.

Mit einer kleinen Fähre setzte ich auf eine der vielen kleinen Inseln über.

Am Hafen angekommen, besorgte ich mir ein 24h-Ticket für Oslos Nahverkehr. Mit im Ticket eingeschlossen sind nämlich auch zahlreiche Fährlinien auf kleine vorgelagerte Inselchen. Mit dem Ticket nahm ich dann einfach die erstbeste Fähre und landete so auf Hovedøya. Hier ließ sich der Abend wunderbar in der Natur und trotzdem fast mitten in der Stadt genießen.

Menschen gab es auf meiner kleinen Insel praktisch überhaupt keine.

Menschen gab es auf meiner kleinen Insel praktisch überhaupt keine.

Nach etwa einer Stunde setzte ich wieder über zurück aufs Festland. Nun lockte mich die tiefstehende Abendsonne in die Festung. Obwohl ich eigentlich müde war und viel früher Richtung Unterkunft aufbrechen wollte, wurde es doch wieder nach 21:30 Uhr. Sightseeingmüde war ich also auch nach 26 Tagen auf Reise keinesfalls.

Oslos Festung in den Farben der Abendsonne. <3

Oslos Festung in den Farben der Abendsonne. <3

Ein neuerer Teil der Festung. Langsam legten sich lange Schatten über die Stadt.

Ein neuerer Teil der Festung. Langsam legten sich lange Schatten über die Stadt.

Auf dem Rückweg ins Hotel wollte ich mir noch ein teures norwegisches Supermarkt-Bier gönnen. Rund 4,30 Euro kostete so eine Dose mit 0,5 Liter. Aber leider hatte ich wieder vergessen, dass man nach 20 Uhr ja keinen Alkohol mehr kaufen darf und so wurde mir die Dose an der Kasse wieder weggenommen. Wie einem 16-jährigen Zahnspangenheini, der sich nicht ausweisen kann.

Die Mauer der Festung im Gegenlicht.

Die Mauer der Festung im Gegenlicht.

Beim Gang durch die Regale im Supermarkt überlegte ich noch, ob ich mir vielleicht was zum Aufbacken kaufen sollte. Immerhin hatte ich nun ja sowohl Backofen als auch Herd im Apartment. Aber als ich die Preise für eine stinknormale Fertigpizza von Dr. Oetker sah, verwarf ich die Idee schnell wieder. Eine Tiefkühlpizza kostete in Norwegen nämlich keine 2,79 Euro, sondern rund 9 Euro.

Bier gabs auf der Insel Hovedøya auch keins. Das einzige Café hatte schon und das dortige Kloster hat auch schon bessere Zeiten hinter sich.

Bier gabs auf der Insel Hovedøya auch keins. Das einzige Café hatte schon und das dortige Kloster hat auch schon bessere Zeiten hinter sich.

Da entschied ich mich dann lieber für eine Pizza von Dominos. Die kostete auch nur noch 2 Euro mehr. Auch die Schokolade im Supermarkt war immer verdammt teuer. Ich vermute, Norwegen hat eine Art Zuckersteuer und da fällt die Pizza eben auch drunter. Wenn da jemand mehr weiß, gerne ein Hinweis in den Kommentaren da lassen. 🙂

Direkt am Wasser und unter grauen dicken Wolken. Das Opernhaus in Oslo.

Direkt am Wasser und unter grauen dicken Wolken. Das Opernhaus in Oslo.

Am nächsten Tag war es wieder etwas bewölkt in der Hauptstadt. Nichtsdestotrotz hab ich mich gleich am Morgen zum Bahnhofsvorplatz aufgemacht. Dort sollte die FreeTour starten. Leider hatte ich diesmal ein Mädel als Guide erwischt, das noch nicht so routiniert war und so blieb der Spaß während der Tour etwas auf der Strecke. Die Runde führte vorbei an der Oper, Rathaus und die ältesten Teile der Innenstadt.

Von außen sieht das Rathaus unscheinbar aus, aber der Eingangssaal hat mir gefallen.

Von außen sieht das Rathaus unscheinbar aus, aber der Eingangssaal hat mir gefallen.

Nach der FreeTour fuhr ich noch ins Wikingerschiff-Museum. Hier konnte man vier alte Wikingerschiffe in unterschiedlichem Zustand bestaunen. Ganz nett, aber mit 10 Euro Eintritt auch nicht ganz günstig. Die Mittagspause verbrachte ich mitten in der Stadt in einem Park mit feinster Orchestermusik.

Eins der Wikinger-Schiffe im Museum.

Eins der Wikinger-Schiffe im Museum.

Selbes Schiff, andere Perspektive. Von einer kleinen Empore konnte man ins Bootsinnere schauen.

Selbes Schiff, andere Perspektive. Von einer kleinen Empore konnte man ins Bootsinnere schauen.

In einem Nebenraum des Museums konnte man einem Mitarbeiter beim 3D-Scan-Erstellen eines Wikingerschlittens über die Schulter schauen.

In einem Nebenraum des Museums konnte man einem Mitarbeiter beim 3D-Scan-Erstellen eines Wikingerschlittens über die Schulter schauen.

Kurz danach bin ich dann zufällig in die Paradestrecke zwischen Königlichem Schloss und dem Dom von Oslo gelaufen. Hier standen schon einige Spalier für die Goldene Hochzeit der Königsfamilie. Ich wusste zwar zunächst nicht, für was man sich hier anstellt, aber pflichtbewusst bin ich einfach auch mal stehen geblieben. Es dauerte nur wenige Minuten, dann fuhr das Königspaar mit ihrem Cadillac an mir vorbei.

Ganz unverhofft stand ich auf einmal mitten in einer kleinen Parade.

Ganz unverhofft stand ich auf einmal mitten in einer kleinen Parade.

Kurzes Lächeln für meine Kamera. Profis eben, diese Königshäuser.

Kurzes Lächeln für meine Kamera. Profis eben, diese Königshäuser.

Und eine hübsche Karre!

Und eine hübsche Karre!

Abends hab ich mich dann noch durch ein paar kleinere Gässchen treiben lassen und war noch wo lecker was essen. Aber dann ging es auch früh ins Bett. Am nächsten Morgen musste ich schon gegen sechs Uhr zum Bahnhof fahren. Aber mehr zur Fahrt nach Kopenhagen dann im nächsten Blogpost.


Dieser Artikel wurde am 24. September 2018 um 20:33 Uhr von mahrko veröffentlicht.
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